Die Phantoms zeigten ihre beste Saisonleistung und gingen trotzdem enttäuscht vom Eis. Ein 1:1 Unentschieden reicht nicht zur Teilnahme am oberen Playoff.

EC Phantoms Graz vs. ORB

EC Phantoms Graz vs. Old Red Bulls St.Josef
1-1(1-0/0-1/0-0)
Spielbericht

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar, nur 2 Punkte konnten die Phantoms im Rennen um das obere Playoff halten. Dementsprechend konnte die Devise nur heißen: Vollgas nach vorne. Und die Phantoms setzten dieses Vorhaben auch von Beginn an um. Nach einer kurzen Schrecksekunde, als man einen Bullen vor dem Tor der Phantoms vergaß, spielte nur noch eine Mannschaft und das waren die Phantoms. Mit gutem, konsequentem Einsatz und kompromißlosem Forechecking wurden die Bullen ein ums andere Mal zu Fehlern gezwungen. Allein die Abschlußschwäche der Phantoms – die Wurzel aller Sorgen in dieser Saison – verhinderte eine frühe Führung. Diese gelang aber trotzdem, als die ORB den Puck hinter dem Tor verloren und Karl aus spitzem Winkel mit einem perfekten Schuß ins kurze Eck die verdiente 1:0 Führung herstellte. Die temporeiche und hart umkämpfte Partie gind in ihre erste Pause.

Wie schon so oft im heurigen Jahr folgte mit dem Mitteldrittel der mit Abstand schwächste Abschnitt der Phantoms. Durch Strafen ließ man sich das Moment aus den Händen gleiten, die Red Bulls konnten in dieser Phase die Partie an sich reißen und daraus auch Profit schlagen. Ein eigentlich harmloser Angriff wird von den Phantoms nicht energisch genug verhindert und die Red Bulls stellen auf 1:1. Kurz darauf noch eine Großchance für die Bullen, doch unsere Olympionikin Julia pflückt die Scheibe mit einem Wahnsinnsreflex noch aus der weit offenen Ecke. Die Bank der Bulls war schon am Jubeln, doch Julia sagt “NO!”. Auf der Gegenseite eine Szene, die symptomatischer für die Phantoms-Saison 2011/2012 nicht sein könnte. Karl schnappt dem herauseilenden Tormann der Bullen die Scheibe weg, umkurvt perfekt das Tor und schupft die Scheibe Richtung Tor, nur um zu beobachten, wie sie am leeren Tor entlang der Linie am langen Eck vorbei kullerte. Es war zum Haare raufen.

Die Phantoms hatten sich also wieder erfangen und setzten im letzten Drittel noch einmal alles auf eine Karte. Rollende Angriffe, unglaublicher Kampf und hohes Tempo forderten beiden Mannschaften alles ab. Das Spiel lief wie auf einer schiefen Ebene Richtung Tor der St.Josefer, die Phantoms schossen aus allen Lagen. Das Glück war allerdings nicht auf unserer Seite, ein vermeintliches Tor wurde von den Schiedsrichtern nicht gegeben, zu Recht oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Mehr konnten die Phantoms nicht tun, als das gegnerische Tor zu belagern, die vereinzelten ORB Angriffe verliefen immer wieder im Sand. Am Ende vereitelte auch noch die Stockspitze des Tormanns das erlösende zweite Phantoms Tor. Das Unentschieden, eigentlich eine Niederlage, war Gewissheit.

Fazit: Was soll man nach so einem Spiel sagen? Die Phantoms gute 50 Minuten lang klar die überlegene Mannschaft, zig Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden und trotzdem wieder um das berühmte “Eizerl” zu wenig. Man kann kaum etwas am Spiel der Phantoms bemängeln. Der Einsatz ist vorbildlich, die Laufbereitschaft exzellent, die Defensivarbeit der ganzen Mannschaft zumindest gut bis hervorragend. “Nur” die Tore, die fehlen. Und das ist ja bekanntlich das wichtigste im Mannschaftssport. Fakt ist halt, dass man gegen die 3 Mannschaften im oberen Playoff nie mehr als 2 Tore in einem Spiel erzielen konnte und insgesamt in sechs Spielen nur acht Mal ins Schwarze traf. Das ist trotz aller lobenden Worte und gutem Spiel zu wenig. Die Tore machen die Musik, und während die Phantoms leise Töne a la Jack Johnson spucken spielt der Rest der Gruppe Gustav Mahler mit vollem Orchester. Nun darf man erstmal eine Pause genießen und sich dann auf das untere Playoff und das Thema Klassenerhalt vorbereiten.

One Team – One Goal