Nach einem grausigen Schlußdrittel müssen sich die Phantoms nach zeitweiliger zwei Tore Führung den Red Bulls St.Josef am Ende 3:4 geschlagen geben!

EC Phantoms Graz vs. UEC Red Bulls St.Josef

EC Phantoms Graz gegen UEC Red Bulls St.Josef
3:4(2:1/1:0/0:3)

Spielbericht

Im zweiten Spiel der Playoff Gruppe CD wollten die Phantoms die Chance nützen, sich im Kampf um die oberen drei Plätze ein wenig Luft zu verschaffen. Nach der tadellosen Auftaktpartie gegen Feldbach sollten auch die mit leichten Schwierigkeiten ins Playoff gestarteten Red Bulls St.Josef dran glauben. Immerhin waren die Phantoms seit fünf Spielen ungeschlagen.

Das Spiel wurde von beiden Seiten gleich zu Beginn schon sehr ambitioniert geführt, die Bullen waren vor allem eisläuferisch voll auf der Höhe und versuchten immer wieder die Phantoms Verteidigung mit schnellen Gegenstößen und langen Pässen in die Spitze auszuhebeln. Die Phantoms brachten ihrerseits die Scheibe immer wieder tief und fanden dank gutem Forecheck schon in den ersten paar Shifts Möglichkeiten vor, den Führungstreffer zu erzielen. Eben jenen ersten Treffer erzielten aber die Red Bulls nach einer für diesen Abend noch sinnbildlichen Aktion. Nachdem der Puck von den Phantoms nahe der gegnerischen blauen Linie verloren worden war, konnten zwei Bullen alleine Richtung Jo fahren, machten alles richtig und ließen unserem Goalie keine Chance, 0:1 St.Josef. Die frühe Führung brachte die Phantoms allerdings nicht aus der Ruhe, ganz im Gegenteil. Die Mannschaft hatte kaum Mühe die Schlagzahl zu erhöhen und weiter Druck auf das Tor der Bullen zu machen. Das Moment schlug sich auch deshalb auf die Seite der Phantoms, weil die Bullen aufgrund von Strafzeiten in Unterzahl agieren mussten. So war es im Powerplay Wenzi, der nach einem abgewehrten Schuß von Grexi den verdienten 1:1 Ausgleich erzielte. Und nur wenig später, ein paar Sekunden vor Drittelende, erzielte Karl nach schönem Alleingang per Schuß ins lange Eck den 2:1 Führungstreffer, mitten in der besten Phase der Phantoms.

Die Pause unterbrach den Rythmus der Phantoms nur kurzzeitig, den nicht einmal eine Minute nach Wiederbeginn erhöhten die Phantoms auf  3:1, als Uri ein Zuspiel von Grexi vor dem Tor perfekt ins kurze Eck ablenkt. Die Phantoms waren oben auf, hatten das Spiel unter Kontrolle und waren drauf und dran die nächsten zwei Punkte einzufahren. Aber schon in diesen zweiten zwanzig Minuten begann die Mannschaft etwas dem hohen Tempo Tribut zu zollen und obwohl man mit drei vollen Linien angetreten war, musste der eine oder andere den Stromsparmodus einschalten und konnte nicht mehr soviel laufen wie notwendig gewesen wäre, um dieses Spiel in trockene Tücher zu legen. So ließen die Phantoms nach, spielten vor allem in der Defensive etwas zu blauäugig und die St.Josefer konnten immer mehr Spielanteile zurück gewinnen. Trotzdem hielt man zumindest nach 40 Minuten noch immer einen zwei Tore Vorsprung fest.

Die letzten zwanzig Minuten sollten dann allerdings die bisher geleistete harte Arbeit zerstören. Ohne ersichtlichen Grund und gegen die Anweisungen vom Coach, vernachlässigten die Phantoms die Defensive, stürmten weiter mit allen drei Stürmern blind drauf los und versuchten, an der gegnerischen blauen Linie Pucks im Drittel zu halten, auf die man nie eine Chance hatte. So kam es wie es kommen musste, nachdem die Bullen schon ein, zwei gute Shifts zum Start des Schlußabschnitts geliefert haten, fuhren sie nach Puckverlust der Phantoms zum wiederholten Male an diesem Abend in Überzahl aufs Tor von Jo und erzielten den 3:2 Anschlußtreffer. Und es sollte keine weitere Minute dauern, bis aus der kalten Dusche ein eisiger Wintersturm wurde, denn abermals nach Konter und wieder in Überzahl konnten die Bullen zum 3:3 ausgleichen. Die Phantoms waren nun angeschlagen, moralisch am Boden und leider unfähig einen Gang nach oben zu schalten. Die Red Bulls hatten hingegen Lunte gerochen und wollten nun den Sieg und die zwei Punkte einfahren. Und so sollte es auch kommen, die Phantoms liefen abermals in einen Konter und kassierten doch tatsächlich noch das 3:4. Obwohl noch gut 10 Minuten  zu spielen waren, fiel die Mannschaft nun praktisch auseinander und haderte mit dem Schicksal, in zehn Minuten einen zwei Tore Vorsprung aus der Hand gegeben zu haben. Es folgten Strafen der Phantoms, die die Aufgabe noch zusätzlich erschwerten beziehungsweise praktisch unmöglich machten. Erst in der letzten Spielminute konnten die Phantoms noch ein wenig Druck aufbauen, die Scheibe landete aber nicht mehr im Tor der Bullen, die Phantoms hatten sich selbst um wichtige Playoff Punkte gebracht.

Fazit: Die im letzten Spiel noch so starke und sichere Defensive, erwies sich heute als Sargnagel in einem Spiel, dass die Phantoms so eigentlich nie und nimmer verlieren hätten dürfen. Mit einem zwei Tore Vorsprung wurde weiterhin viel zu offensiv nach vorne gespielt und den St.Josefern praktisch jedesmal die Möglichkeit gegeben mit einem langen Pass den schnellen Konter in Überzahl zu Ende zu spielen. Die Phantoms waren in den letzten zwanzig Minuten behäbig, so als glaubte man, die Partie schon im Sack zu haben. Aber wie das mit Katzen und Säcken halt so is, kann sich jeder vom Giovanni Trapattoni erzählen lassen. Trotz des bitteren Endes der Partie bleiben aber auch 40 sehr starke Minuten in Erinnerung, die durchaus Mut machen, dass die Phantoms in den verbleibenden vier Spielen noch die wohl notwendigen drei Siege einfahren werden können. Mit etwas mehr Grips und dem bißchen mehr an Einsatz und Siegeswillen, ist das Saisonziel mit Sicherheit zu schaffen.

One Team – One Goal