In einem richtungsweisenden Spiel setzen sich die Phantoms nach einer starken Leistung mit 3:1 gegen die Schilcherdevils durch!

EC Phantoms Graz vs. Schilcherdevils

EC Phantoms Graz gegen EC Schilcherdevils
3:1(1:0/1:0/1:1)
Spielbericht

Die Phantoms waren die letzten drei Wochen, nach ihrem Sieg gegen Anger, nur Zuschauer in Gruppe B gewesen und konnten dabei beobachten, wie sich langsam eine zwei Klassen Gesellschaft zu bilden begann. Auf der einen Seite die fast ohne Punkteverlust durchmarschierenden Feldkirchner, gefolgt von den Eisbären und den Schilcherdevils. Auf der anderen Seite der Tabelle die bisher enttäuschenden Angerer und der neu formierte EC Wölfl. Die Phantoms befinden sich genau in der Mitte und könnten bei einem Sieg oben anschließen. Bei einer Niederlage allerdings wäre der Rückstand auf die ersten drei Teams schon fast unangenehm groß.

Da im Moment neben Wenzi und Geza auch Martin mit einem Fingerbruch pausieren muss, fand sich bei den Phantoms auch dieses Mal alles, was laufen kann und ein wenig Eispraxis gesammelt hatte (leider Zwatte) am glatten Harter Tanzparkett ein. Die heutige Prämisse, in der Anfangsphase ausnahmsweise mal hellwach und engagiert am Eis Vollgas zu geben, wurde von unseren Coaches Karl und Niki vor Beginn intensivst ausgegeben. Und, so erstaunlich das auch sein mag, die Mannschaft hielt sich daran und begann mit viel Selbstvertrauen und guter Laufleistung sofort das Spiel an sich zu reißen. Man setzte vom Startbully weg die Tempolatte im oberen Drittel an und kaufte den zögerlich startenden Schilcherdevils voll die Schneid ab. Zwar blieben die richtigen Topchancen aus, es bestand aber kein Zweifel, wer in diesen ersten zehn Minuten die Oberhand hatte.  Der gefällige Beginn schlug sich dann auch fast logisch im Resultat nieder, als Niki den völlig allein stehenden Grexi im Slot perfekt bedient und der, nachdem der erste Schuß vom starken Goalie noch abgewehrt wurde, den eigenen Rebound volley aus der Luft zum 1:0 in die Maschen klopfte. Nur wenig später mussten die Phantoms allerdings einen weiteren verletzungsbedingten Ausfall beklagen, denn für Flo war nach einem Crosscheck mit einer schmerzhaften Muskelprellung am Oberschenkel das Spiel frühzeitig beenden. Die Schilcherdevils versuchten nun ein klein wenig energischer ihre sichtlich müden Beine in Bewegung zu setzen und hatten in der Folge auch ihre besten Szenen des Spiels. Zwar kamen sie nicht allzu oft in unser Drittel, waren sie aber einmal drin, wurden sie von unserer Mannschaft im ersten Drittel viel zu zaghaft attackiert, was den einen oder anderen guten Save von Julia notwendig machte, um die knappe Führung über die ersten zwanzig Minuten zu bringen.

Dieses Manko wurde in der Drittelpause auch deutlich angesprochen. Das Spiel der Phantoms war zwar alles in allem in Ordnung, allerdings musste man im eigenen Drittel konsequenter agieren, damit man nicht plötzlich als stärkere Mannschaft das Moment durch einen blöden Gegentreffer verliert. Und wieder, man mag es kaum glauben, befolgten die Phantoms die Anweisungen von Karl und Niki mustergültig und ließen die Schilcherdevils nun zu beinahe keinen wirklich guten Torchancen mehr kommen. Richtig gefährlich wurde es nur, wenn die Phantoms selbst harmlose Weitschüsse für Julia gefährlich abfälschten. Offensiv hingegen versuchte die Mannschaft in ihrem bisher statistisch stärkstem Drittel nachzulegen. Und auch das gelang. Nach einer intensiven Drangperiode, in der die Phantoms mehrere gute Möglichkeiten ausgelassen hatten, konnte Grexi einen harten Pass aus der Ecke auf den in der Mitte postierten Karl spielen, der nur mehr die Schaufel hinhalten muss und die Scheibe zapellt zum 2:0 im Kreuzeck. Nun hatten die Phantoms alle Trümpfe in der Hand und wollten dieses Match unter allen Umständen erfolgreich nach Hause spielen.

Die Schilcherdevils, so viel sei vorweg genommen, konnten sich nicht mehr aufbäumen und auch keinen Gang mehr zulegen. An diesem Tag waren sie schlichtweg zu ungefährlich und brachten ihr mit Sicherheit vorhandenes Tempo nicht aufs Eis. Umso erfreulicher deshalb, dass die Phantoms ihr Spiel kompromißlos durchzogen und sich nicht dem Gegner anpassten, sondern konsequent nach vorne und hinten arbeiteten. Ein in dieser Hinsicht aussagekräftiger Beweis ist das Torschußverhältnis, dass am Ende 31:11 für die Phantoms betragen sollte. Eigentlich können sich die Schilcherdevils bei vielen vergebenen Möglichkeiten der Phantoms bei ihrem Goalie bedanken, dass es nicht noch mehr Gegentreffer gegeben hat, denn er machte ein wirklich gutes Spiel zwischen den Pfosten. Das dritte Phantoms Tor konnte aber auch er nicht verhindern, als Uri im Powerplay viel Übersicht beweist und den Puck mit dem Rücken zum Tor perfekt für unseren Torpedo Torben abtropfen lässt, der sich daraufhin keine Blöße gibt und trocken zum 3:0 einschießt. Nur kurz davor war Uri noch, nach einem herrlichen Haken, völlig allein am eben angesprochenen Goalie gescheitert. Der Ehrentreffer der Schilcherdevils zum 3:1 fiel dann kurz vor Spielende nach einer umstrittenen Strafe für Karl im Powerplay, nur wenige Sekunden nach Einwurf der Scheibe. Das Shutout für Julia war zwar Geschichte, den Ausgang des Spiels beeinflusste dieser Gegentreffer aber nicht mehr. Die Phantoms dürfen sich also weiterhin zu den möglichen Anwärtern auf das Playoff AB zählen.

Fazit: Ein äußerst rundes und abgeklärtes Spiel, das nur kleine Schönheitsfehler enthielt, startet die erste Siegsserie der Phantoms in dieser Saison. Einerseits erstaunlich, andererseits ausgesprochen erfreulich ist im Zusammenhang mit der guten Leistung vor allem die Tatsache, dass die Phantoms abermals einige Ausfälle von wichtigen Spielern meisterten und fast nahtlos wegsteckten. Auch der heutige Ausfall von Flo nach nur 20 Spielminuten zeigte eigentlich kaum Auswirkungen auf die Leistung und das Spiel der Mannschaft in den rund 40 Minuten nach seinem Ausfall. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die Flexibilität, die wir im Kader haben, wo einige Spieler mehrere Positionen gut bespielen können und im Fall des Falles einspringen und ihre Sache ansprechend erledigen. Ein zweiter Grund ist, dass es auch heuer Spieler gibt, die mit ihren Leistungen positiv überraschen und so schmerzhafte Ausfälle vergessen machen. Als nächstes steht für die Phantoms am 18.12. ein Spiel zur Nachtzeit gegen die große Unbekannte, den EC Wölfl, am Programm, wo es die Serie zu verlängern und die bisher starken Auftritte zu bestätigen gilt.

One Team – One Goal