Vor cirka zwei Jahren wurde die Idee eigentlich als Jux geboren, im letzten Jahr dann konkretisiert und diesen Sommer schließlich fuhren die Phantoms zum 5 jährigen Vereinsjubiläum für eine Woche nach Portugal. Es waren verständlicherweise nicht alle Phantoms mit an Board des von Wien abfliegenden Airbus 319, doch immerhin 14 Personen – Karl, Stefi, Niki, Jo, Lenzi, Claudia, Patrick, Sabine, Flo, Zwatte, Anja, Grexi, Martina und Emma – machten sich auf den Weg zum Abflug vom neuen Skylink Gate 36. Nachzügler Daniel sollte zwei Tage später via München auf das Phantoms Portugal Surfbrett aufspringen. Der jüngste Teilnehmer war Emma, für die es ihre erste Reise über den Wolken werden sollte, der älteste Teilnehmer…gut lassen wir das, denn eine junge dynamische Mannschaft waren die Phantoms vor fünf Jahren vielleicht einmal 🙂

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Ohne große Ausrufezeichen landete die Grazer Delegation also im Land der ehemaligen Kolonialmacht Portugal, genauer gesagt in deren Hauptstadt Lissabon. Die über die ganze Woche von Niki und Lenzi in perfektem Zusammenspiel laufende Organisation, hatte sich schon im Vorfeld um ausreichend große Mietwägen gekümmert, welche die Phantoms in ihr Urlaubsdomizil bringen sollten. Cirka 70km nördlich von Lissabon, in Santa Cruz nämlich, hatte man sich in einer Finca eingemietet, komplett mit Pool zum Schwimmen und Pool-Tisch zum Billard spielen. Der erste Eindruck durfte als leicht muffig, aber durchaus sympathisch beschrieben werden. Etwas überrascht wurden die Phantoms dann doch von den eher spätsommerlichen Temperaturen, denn der Pullover wurde nicht nur am ersten Abend zum ständigen und wichtigen Begleiter, er durfte auch fortan bei keinem Abenteuer nach Sonnenuntergang fehlen. Gut, dass wir extra vor dem Beginn der Reise darauf aufmerksam gemacht wurden nur ja nicht zu viel warmes Zeug mitzunehmen. Danke Lenzi! Trotz der steifen Brise ließ es sich Sabine aber nicht nehmen, als erste sofort das Poolwasser zu testen und legte gleich eine anständige Zahl an – zugegeben – kurzen Längen hin.

Santa Cruz entpuppte sich als nettes Urlauberörtchen, das sich gerade am Wochenende mit diversen kleinen Festen und Veranstaltungen für Touristen von der besten Seite präsentieren wollte. Dementsprechender Trubel begrüßte die Phantoms auf ihrem ersten Bummelzug durch die Straßen. Läden links und rechts der Fußgängerpassage, ironischerweise zig Standel mit riesigen Knoblauchbündel. Twilight anyone? Stadt der Vampire? Die andere etwas irritirende Tatsache war das offensichtliche Fehlen eines netten, einladenden, portugiesischen Restaurants. Zwecks Mangel an Alternativen und Größe des Hungers, wurde halt in einer Pizzeria eingekehrt, deren Qualität als durchschnittlich zu bezeichnen war. Manch einer schlug dann ob des regen Treibens auf den Straßen, dem Essen und der Urlaubsstimmung noch etwas über die Stränge, womit die ersten Kater am Tag danach ebenfalls gebucht gewesen waren.

Nachdem Portugal über einen nicht unerheblichen Teil wunderbarer Sandstrände verfügt, ging man am Sonntag eben auf “Strandsuche”. Fündig wurde man gleich vor der Finca, wobei der Strand zwar Luftlinie nur 30m entfernt, man jedoch die recht hohen Klippen besser umrundete anstatt geradeaus zu gehen. Die Phantoms maschierten also ein kleines Stück weit die Felsen hinunter zu einem malerischen Strand im Angesicht der sich dahinter auftürmenden Atlantik-Klippen. Der Wind hatte sich, oh Wunder, nicht gelegt und schob laut rauschende Wellen, eine nach der anderen, Richtung Strandtücher der Phantoms. Die ließen sich davon aber nicht beirren, versuchten den Teint ihrer Haut zu verdunkeln oder auf seltsame Art und Weise trotz fehlendem Netz, Platz und allem anderen, was noch dazu gehört, Volleyball zu spielen. Das Baden im Atlantik blieb eine kurze und spontane Angelegenheit, die sich trotzdem jeder – sogar klein Emma zumindest mit den Zehen – antat. Der Pool blieb jedoch, was den Wasserspaß anbelangte, vorerst Favorit. Eine wirklich sehenswerte Sprungparade ließ den Sonnentag ausklingen, während ein anderer Teil der Phantoms die abendliche Grillfeier vorbereitete. Man hatte eingekauft, die Tafel gedeckt, das Fleisch mariniert und das erstaunlich schmackhafte portugiesische Bier eingekühlt. Der aus einer Laune heraus gekaufte Portwein versüßte später einigen erst den Abend, nur um dann am nächsten Tag die Rechnung zu präsentieren. Vor allem Jo ließ sich spätnachts noch zu einem Discobesuch hinreißen, wo er die große Gastfreundschaft der Portugiesen kennen lernen durfte ohne ein Wort portugiesisch zu sprechen. Das Ergebnis? Sagen wir so, manch einer erinnert sich nach einer “Tour” an nix mehr. Jo wird sich aber, denken wir, noch relativ lange an dieses Abenteuer erinnern können.

Am Montag hieß es dann “Auf nach Lissabon!”. Daniel war am Flughafen abzuholen und eine Stadt war zu besichtigen. Mit einiger Verspätung und einem kurzen Zwischenstopp für Sabine – Stichwort: Portwein Rechnung – machte sich der Phantoms Zug auf den Weg Richtung Hauptstadt, holte das noch fehlenden Urlaubs-Phantom ruck zuck vom Flughafen ab und machte sich schnurstracks auf den Weg Richtung Innenstadt. Ein kurzer Umweg durch eine für 12 Stunden 180€ – pro Auto! – teure Garage blieb für die Phantoms glücklicherweise ohne finanzielle Folgen, stattdessen fand man einen öffentlichen Parkplatz für wesentlich weniger “Eurosch”. Die Phantoms hatten sich zu einem Rundgang durch die Oberstadt im Stadteil Baixa entschlossen, was so in etwa dem Zentrum von Lissabon entspricht. Angefangen über den riesigen “Praca do Comercio” direkt am Stadtfluß Tejo, über die “Rua Augusta” zum “Praca dom Pedro IV”, hinauf auf den Aussichtsturm mit wunderbarem Blick zur “Castelo de Sao Jorge” und den vielen Hügeln auf denen Lissabon gebaut wurde, mit all den historischen, alten und meistens auch recht verfallenen Häusern. Zum Essen führte dann ein steiler Weg bergab – parallel zu einer dieser typischen Stadtbahnen, die das Bild vom alten Lissabon so prägen – zum sündhaft teuren “Hard Rock Cafe Lisboa”. Was kost’ die Welt? Gut war’s aber in jedem Fall.

Der Nachmittag sah die Phantoms dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen machten sich auf eine kleine Tour zur oben schon erwähnten Burg, die anderen fuhren mit dem Auto zum Aquarium, dem “Oceanario de Lisboa” mitten im für die Expo 1998 neu aus dem Boden gestampften modernen Park der Nationen. Nach dem eben erlebten “alten” Lissabon bot sich den Phantoms hier ein komplett anderes Bild. Vorbei am wahrlich beeindruckenden Bahnhof “Oriente” und dem Turm “Vasco da Gama” im Schatten der riesigen Brücke mit dem gleichen Namen, durften die Phantoms schließlich Schildkröten, Mantas, Haie und alle noch so seltsamen Meereslebewesen bestaunen. Vor allem Emma war von der ungewohnten Seewelt begeistert und hirschte aufgeregt durch die dunklen und verwinkelten Gänge. Nach zwei anstrengend Stunden, einem wie einen Shot getrunkenem Kaffee und schnellen Fotos vor dem herrlichen Wasserfall nebem dem Oceanario, machte man sich schließlich auf den Heimweg und ließ einen mit Eindrücken vollgepackten Touristentag in einer wunderbaren Stadt in Ruhe ausklingen.

Die restlichen Tage des Urlaubs waren vor allem von einem Thema bestimmt. Surfen! Unser Obersportler Niki und Lenzi hatten für Interessierte Infos zu Surfkursen im beliebten und bekannten Surfort “Peniche” eingeholt. Im cirka 50 Minuten Autofahrt nördlich von  Santa Cruz gelegenen Surfspot, gab es also für beinahe alle mitgereisten Phantoms eine Sport Premiere zu feiern. Nur Flo, Martina, Emma und Grexi nahmen nicht an dem Kurs teil. Man gönnte sich stattdessen einen ruhigen und gemütlichen Urlaubstag daheim. Anja war als Fotografin in Peniche dabei, wo das erste Trockentraining mit einer Aufwärmsession am Programm stand, bevor Details zum richtigen aufstehen und am Board stehen, sowie Tipps und Tricks zur richtigen Welle vom Surflehrer kundgetan wurden. Aufgrund der mäßigen Wellen konnte man zwar erst am Nachmittag surfen, dem Spaß an der Freud tat das aber keinen Abbruch. Auch die nächsten Tage standen ganz im Zeichen der Surfer in Peniche. Obwohl an den folgenden Tagen nicht mehr ganz so viele Phantoms mit an Board waren – der Sport ist definitiv Kräfte raubend – ließ sich am Freitag sogar Grexi noch zu einer Debüt-Session bei starkem Wellengang hinreißen. Die Goldmedaillien der Surfbewerbe wurden übrigens ganz subjektiv und ohne Jury an Lenzi und “Surfninja” Sabine vergeben.

Während sich Zwatte und Anja am Donnerstag zu einem weiteren kulturellen Ausflug in den Wahlfahrtsort Fatima und den idyllischen Küstenort Nazare aufmachten, stand am Abend das eigentliche Highlight von Flo, laut eigener Aussage “der einzige Grund warum ich überhaupt mitgefahren bin”, nämlich ein Fußballspiel des Lissaboner Erstligavereins Sporting CP, an. Immerhin fünf weitere Phantoms ließen sich von der Euphorie fürs runde Leder anstecken und besuchten gemeinsam das wunderschöne Sporting Stadion “Estadio Jose Alvalade” in der Nähe des Flughafens. Der Gegner von Sporting in der Euroleague Qualifikation war der “Nobody” AC Horsens aus Dänemark, der auch nach dem Spiel keinem bekannt war. Die Dänen gingen nämlich sang- und klanglos im portugiesischen Angriffsfurioso unter und verloren 5-0. Viel wichtiger war aber, das Flo glücklich war das Spiel gesehen zu haben und dass er die Gewissheit hatte, dass zumindest der SK Sturm Anhang im Vergleich zum Gebotenen Europaleague Niveau hätte.

Der letzte Urlaubstag war für die Phantoms der Freitag, da man am Abreisetag Samstag bereits um 600 Uhr aus den Federn musste, um den Heimflug in Lissabon zu erwischen. Dementsprechend relaxed verbrachte man den Tag am feinen Sandstrand in Peniche mit Beachen und ein bisserl Surfen und gönnte sich am Abend noch ein feines Abschiedsessen im besten Restaurant von Santa Cruz, dem “La Rampa”. Das war zwar auch eine Pizzeria, aber trotzdem von ungleich besserem Flair, als die Bude vom ersten Abend. Es sollte aber ein kurzer Ausflug bleiben, denn die Wecker warteten und sollten unerbittlich früh morgens läuten. Die Rückreise stand an und damit auch ein Abschied von einer wunderbaren gemeinsamen Woche in Portugal, der 5-Jahres Jubiläums Reise des EC Phantoms Graz. Die Wehmut war anscheinend so groß, dass sich einige Gepäckstücke dazu veranlasst sahen einfach in Lissabon zu bleiben. Dieses letzte Mißgeschick konnte die Stimmung aber ebensowenig verderben, wie die 16°C und Regen in Wien. Im Gegenteil, denn bei den Temperaturen in der Heimat hatte man ja doch noch das Gefühl, aus dem Sommerurlaub nach Hause gekommen zu sein 🙂

One Team – One Goal