Die Phantoms finden nach schwachem Start gegen die Red Bulls St.Josef doch noch in die Spur und gewinnen am Ende klar mit 4:1!

EC Phantoms Graz vs. UEC Red Bulls St.Josef

EC Phantoms Graz gegen UEC Red Bulls St.Josef
4:1(1:1/1:0/2:0)

Spielbericht

Den Phantoms sind die Spiele aus dem Playoff 2013 gegen die Red Bulls noch in guter Erinnerung, als man sich zwei Mal auf hochdramatische Weise unentschieden getrennt hatte. Der Beigeschmack bei diesen Spielen war jedoch zwei Mal ein bitterer und das Gefühl jenes, dass man eigentlich Punkte liegen gelassen hatte. Diesen Makel wollte man in der heurigen Saison, die ja von den Mannschaften her dem letzjährigen Playoff aufs Haar gleicht, ausbessern und den Bullen zeigen wer die Rodeo Hosen an hat.

Der Start der Phantoms in dieses Partie war auf der einen Seite sehr erfolgreich, auf der anderen Seite allerdings auch sehr verhalten, durchwachsen und gebremst. Erfolgreich deshalb, weil Grexi schon nach drei Minuten nach Zuspiel von Wenzi per Backhand ins lange Ecke zum 1:0 treffen konnte. Verhalten, durchwachen und gebremst darum, weil die folgenden 17 Minuten eigentlich nur eine Mannschaft aufs Tempo drückte und zu guten Chancen kam und die spielte in den schönen Farben Rot und Weiß. Die Phantoms, die diese Partie ja durchaus ersatzgeschwächt nur mit 3 Verteidigern begannen, fanden ihren Ehrgeiz und ihre Zweikampfbereitschaft nicht so recht und liefen eigentlich ständig der Scheibe hinterher. Einem behäbigen Spielaufbau folgten teils kopflose und unmotivierte Abspielfehler, die die Bulls allerdings entweder nicht auszunutzen wußten oder in einem gut disponiertem Plötzi ihren Meister fanden. Beim fälligen Ausgleich im Powerplay war aber auch er machtlos, als ein mißglückter Befreiungsschlag an der blauen Linie abgefangen wurde und der folgende Schuß, perfekt abgefälscht, zum 1:1 im kurzen Eck landete. In dieser Phase war der Ausgleich der roten Bullen mit Sicherheit verdient, die Phantoms versuchten nur Schadensbegrenzung zu betreiben und die Kraft und Spritzigkeit in ihren Beinen wiederzufinden. Die Pausensirene war in diesem Sinne eine willkommene Erlösung.

Die aufmunternden und anpeitschenden Worte in der Pause zeigten dann aber Wirkung. Während die Unterbrechung den Spielfluß der Bullen gebrochen zu haben schien, spielten die Phantoms nun vor allem im neutralen Drittel deutlich aggressiver und ließen die Bullen bei weitem nicht mehr so leicht gewähren. Die Folge war eine deutliche Änderung im Spielverlauf zugunsten der Phantoms, die von nun an mehr Druck auf das Tor der Bullen ausüben konnten und weitaus weniger Chancen zuließen als noch in den ersten zwanzig Minuten. Diese wieder gefunden Form und das neue Engangement gipfelten schließlich in einem wunderbaren Spielzug, die Phantoms wurden also mit der Führung belohnt. Niki spielt im Powerplay den Puck zu Grexi an die blaue Linie, der sieht den völlig freien Uri am Eck stehen und der zögert nicht lange und zupft den Puck auf einem Knie herrlich direkt ins kurze Kreuzeck über den Goalie zur 2:1 Führung ins Tor. Viel besser kann man das im Powerplay nicht spielen. Mit dem Schwung der erneuten Führung gaben die Phantoms weiter Gas und während man selten wirklich drückte, ließ man auf der Gegenseite eigentlich nur eine einzige gute Möglichkeit in Abschnitt zwei zu, die aber Plötzi mit einem tollen Save aus kurzer Distanz entschärfen konnte.

Das Schlußdrittel sollte sich zu einer äußerst ruhigen Angelegenheit entwickeln. Vor allem deshalb, weil Karl schon nach nur 27 Sekunden nach Zuspiel von Zwatte zum 3:1 einnetzen konnte. In Folge dessen war bei den Bullen die Luft draußen und die Phantoms spielten die Partie trocken nach Hause. Das 4:1 durch Zwatte nach Zuspiel von Posti war noch das Tüpfelchen auf dem i und machte das Ergebnis vielleicht etwas deutlicher, als das Spiel – vor allem in Anbetracht der ersten zwanzig Minuten – gewesen war. Nichtsdestotrotz durften sich die Phantoms nach 60 Minuten als verdiente Sieger sehen und stehen nach zwei Spielen mit dem Punktemaximum an der Spitze der Tabelle.

Fazit: Nach einem richtig schwachen Beginn konnten sich die Phantoms doch noch selbst aus dem beinahe fatalen Sumpf ziehen. Die Tatsache nur mit drei Verteidigern zu spielen hing vor allem an Anfang wie ein bleierner Klotz an den Beinen der Phantoms. Um Kraft zu sparen trat man viel zu zögerlich auf und musste so doppelt so viel Kraft in verlorene Zweikämpfe investieren. Glücklicherweise kam man aus diesem schlechtesten Phantoms-Drittel 2013 mit einem blauen Auge davon und besann sich in den folgenden vierzig Minuten seiner Stärken und drehte das Match. Jene Stärken waren heute Kampfgeist, Offensivkraft und eine Cleverness im Spiel, die vor allem den teils etwas blind und voreilig schießenden Bullen abging. Dass die Wende durch einen wunderbar herausgespielten Powerplay Treffer gelang, zeigte abermals, dass das Trainingsprogramm greift und “das System” – ja wir haben tatsächlich eines! – langsam aber sicher zu greifen beginnt. Einen besseren Start in die Saison hätte man sich mit Sicherheit nicht wünschen können. Jetzt heißt es in den Rückspielen kommende Woche gegen die Demos und die Bullen diese Ergebnisse zu bestätigen und die Ausgangsposition für eine Teilnahme am oberen Playoff weiter zu verbessern.

One Team – One Goal