Nur zwei Wochen nach der Galavorstellung der Frogs, konnten die Phantoms im Retourmatch den Spieß umdrehen und mit einer Topleistung in der Defensive zeigen, warum man mit den Frogs punktegleich an der Spitze der Gruppe D steht. Die Phantoms feierten nach hart gekämpften 60 Minuten einen 3:0 Sieg gegen den Meister!

EC Phantoms Graz vs. EC Frogs

EC Phantoms Graz gegen EC Frogs
3:0(2:0/1:0/0:0)

Spielbericht

Die Phantoms wussten vor dem Spiel nicht so recht, wie sie mit der klaren und deutlichen Niederlage vor zwei Wochen umgehen sollten. In den vergangenen vierzehn Tagen wurden spürbar Wunden geleckt, denn die verpasste Klatsche hatte ordentlich gesessen, die Phantoms eigentlich so chancenlos wie…ja wie eigentlich noch nie zuvor in 99 NHL Spielen. Und in diesem einhundersten Spiel der Phantoms NHL Geschichte wartete nun wieder die gleiche Mannschaft darauf, den Phantoms die Feier zu vermasseln und ordentlich einzuschenken. Wie sollte man also diese Partie angehen? Naja, Augen zu und durch halt. Bring ma’s hinter uns.

Die Ansprache in der Kabine gestaltete sich kurz, die Botschaft, die ausgegeben wurde, war trotzdem klar und deutlich. Man wollte emotionslos und einfach, ohne Schnörkel oder Blick auf Ergebnisse genau das spielen, was die Phantoms spielen können. Genau das, was die Phantoms in dieser Saison auszeichnete und uns zu Siegen in 7 von 9 Spielen geführt hatte. Nämlich staubtrockene, engagierte und kompromißlose Defensive. Auf der anderen Seite war dieses Rückspiel für die Frogs sicherlich nicht einfach zu handhaben, da sprechen die Phantoms durchaus auch aus Erfahrung. Ein bißchen hatte man vom Startbully weg dann auch das Gefühl, dass die Frogs vielleicht mit einem weiteren Selbstläufer rechneten. Der überfallsartige Druck aus dem ersten Spiel, das erdrückende Forechecking und die Präzision der Zuspiele, all das fehlte im Spiel der Frogs und so konnten die Phantoms zeigen, was sie drauf hatten.

Nach einer frühen Strafe der Frogs, setzten die Phantoms auch gleich das erste Ausrufezeichen in diesem Match. Ein eigentlich harmlos ins Drittel gespielter Puck wird von einem Frosch, ohne unter Druck zu stehen, Hintsch praktisch perfekt im Slot serviert und unser Obmann macht im dritten Versuch alles richtig und trifft zum 1:0 nach 13 Spielminuten. Den Phantoms spielte dieser frühe Treffer natürlich voll in die Karten. Die Frogs fuhren weiter eher mit Halbgas und angezogener Handbremse, die Phantoms spielten “ihren Stiefel” trocken herunter, ließen kaum gefährliche Schüsse zu und brachten Julia selten in Verlegenheit. Auffallend in dieser Hinsicht vor allem die zahlreich geblockten Schüsse während des gesamten Matches, die sicherlich die 20er Marke überstiegen haben. Nichtsdestotrotz waren die Phantoms in diesen ersten dreißig Minuten auch in der Offensive durchaus aktiv, was sich nach 16 Minuten abermals auf dem Scoreboard manifestierte. Ein scharfer Schlagschuß von Grexi kann vom Goalie nur unzureichend abgewehrt werden und Mr.Giftig und Wuzzler vom Dienst Wenzi stochert die Scheibe zur 2:0 Führung im ersten Drittel über die Linie. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt zwar in gewisser Weise überraschend, jedoch sicherlich nicht unverdient.

In der Pause versuchten die Phantoms vor allem weiter die Emotionen nieder zu halten, die Aufregung hinunter zu drücken und die Konzentration zu bewahren. Der große Unterschied zum ersten Match war nun noch deutlicher zu sehen: die Frogs probierten ihr Spiel zu finden und erhöhten auch sichtlich das Tempo, aber die Phantoms waren nicht mehr das Kaninchen vor der Schlange – danke Uri – sondern waren vorbereitet und nahmen den Kampf an. Anstatt zu versuchen den technisch versierten Frogs mit spielerischer Gleichheit zu begegnen, besann man sich darauf, die Angriffe zu unterbinden und gefährliche Schüsse schlichtweg nicht zuzulassen. Bezeichnend hierfür auch die Tatsache, dass die Frogs zu so gut wie keiner einzigen Rebound Chance im gesamten Spiel gekommen waren. Entweder packte Julia kräftig und sicher zu oder der Puck wurde ruckzuck aus dem Gefahrenbereich befördert. So verloren die Phantoms trotz teilweise drückendem Angriffsspiel der Frogs nur in den seltesten Fällen die Übersicht, konnten praktisch immer den Puck klären und ließen die Frogs nur in der Peripherie wirklich gewähren. Aufgrund dieser Tatsachen stieg die Frustration der Frogs beständig, was ihnen außer Strafen wenig einbrachte. Die Phantoms hingegen nutzen diese Möglichkeiten der Überzahl nicht nur, um nach den Angriffen der Frogs wieder Luft zu schnappen, sondern wurden selbst auch wieder in der Offensive aktiv. Und obwohl Flo nach einem Alleingang und anschließendem Foul bei 2:0 Phantoms einen Penalty Shot vergab, sollten die alles in allem trotzdem sehr effizient agierenden Phantoms doch noch kurz nach Halbzeit im Spiel den dritten Treffer erzielen. Wieder im Powerplay erzielte unser groß aufspielender Hintsch nach Zuspiel von Uri mit einem genauen Schuß ins untere Eck die komfortable 3:0 Führung für die Phantoms. Die Überraschung war zum Greifen nahe, die Frogs waren zwar sichtlich angeschlagen, aber endlich aufgewacht und setzten jetzt alles auf eine Karte. Was aber machten die Phantoms? Die Phantoms blieben cool.

Die letzten 25 Minuten waren klassischer Abwehrkampf, wie er im italienischen Fußball Trainerbuch wohl gepredigt wird. Die durch die ständige Raunzerei der Frogs sichtlich angezipften Schiedsrichter fingen an, reihenweise Strafen gegen beide Mannschaften auszusprechen. Den Frogs war das aber ziemlich egal, denn sie spielten vor allem in den letzten zehn Spielminuten auch bei 5 gegen 5 fast schon Powerplay, wurden aber trotzdem nur selten so richtig gefährlich. Immer wieder war bei einem versuchten Querpass, Stanglpass oder sonstwie Pass ein Phantoms Stock oder Fuß dazwischen. Und entschieden sich die Frogs dann doch einmal zu schießen, hatte Julia immer das richtige Näschen und fing die Pucks ohne Probleme herunter. Den Frogs fehlte an diesem Abend einfach die Präzision. Bezeichnend dafür einer von zwei zugelassenen Alleingängen im gesamten Spiel, als man bei 1 gegen 0 in bester Position die Scheibe neben das Tor an die Bande knallte. Irgendwie fiel dieses Mal die Roulette Kugel fast nur auf Phantoms Grün-Weiß. Das vierte Shutout war also Gewißheit, die Rehabilitation für das Debakel vor zwei Wochen unerwarteter Weise geschafft. Lustig natürlich auch, dass beide Mannschaften in den zwei Spielen bewiesen haben, warum sie da stehen, wo sie stehen. Die Frogs überzeugten mit überwältigender Offensive und Feuerkraft im ersten Spiel, die Phantoms mit kompromißloser und kampfbetonter Defensive im zweiten Spiel.

Fazit: Im Jubiläumsspiel Nummer 100 haben die Phantoms wohl einen ihrer schönsten Siege errungen, das muss und darf man so sagen. Unter schlechten Vorzeichen und mit angeschlagener Moral hat man sich wieder einmal auf seine Stärken besonnen und mit einfachem Spiel, tollem Einsatz und natürlich einer Portion Glück einen nominell stärkeren Gegner in die Knie gezwungen. Der Lohn sind zwei weitere Bonus-Punkte für die Playoffs, womit sich die Phantoms in der Start-Tabelle hinter den Anger Warriors punktegleich auf Platz zwei setzen. Die Chancen für einen Aufstieg in Gruppe C stehen nun gut und mit Leistungen wie dieses Mal sind auch die wohl erforderlichen 6-8 Punkte im Playoff keine Utopie. Also Leute, packen wir’s an!

One Team – One Goal