Nach hartem Kampf und wahrlich epischer Laufleistung gewinnen die Phantoms im Auftakt zur neuen Saison gegen die Blue Eagles Niegelhell mit 4:3!

EC Phantoms Graz vs. Blue Eagles

EC Phantoms Graz gegen EC Blue Eagles Niegelhell
4:3(1:0/0:2/3:1)

Spielbericht

Neues Jahr, neues Glück könnte man meinen. Für die Phantoms traf das im Vorfeld des Ligastarts 2014/2015 allerdings nur bedingt zu, denn zum ersten Mal seit ihrem Bestehen müssen die Phantoms wirklich mit Verletzungspech kämpfen. Nicht nur die beiden Stammgoalies aus dem letzten Jahr, Plötzi und Julia fallen praktisch das ganze Jahr aus, auch Alex wird den Phantoms wegen eines Mittlefußbruchs zumindest bis Dezember nicht zur Verfügung stehen. Der für manchen auswertigen Phantoms etwas ungünstige Spielplan tat dann das Übrige, mit dem Resultat, dass beim ersten Spiel gerade einmal 11 Phantoms (inklusive Goalie) das Harter Eis betraten. Das erfreulichste am anwesenden Kader war aber mit Sicherheit die Rückkehr unseres früheren Tormanns Jo, der sich nicht zu schade war, uns in unserer Notsituation zwischen den Pfosten auszuhelfen und abermals, nach zwei Jahren Pause, das Phantoms Tor zu hüten.

Der Respekt vor den Blue Eagles vor Spielbeginn war groß, traf man hier doch auf eine Mannschaft, die in den letzten Jahren konstant in den oberen Ligen der NHL zu Hause war. Nichtsdestotrotz begannen die Phantoms wie aus der Pistole geschossen mit ordentlich Tempo und massig Zug nach vorne, wodurch man das Spiel sogleich an sich riss. Die Schiedsrichter zeigten auch schon früh, dass sie heute keine Augen zudrücken wollten und sowohl die Eagles als auch die Phantoms mussten schon nach wenigen Minuten in Unterzahl verteidigen. Im Gegensatz zu den Eagles konnten die Phantoms ihr Powerplay allerdings auch gleich zur frühen Führung nützen. Ein Zuspiel von Grexi verwertet Karl aus eigentlich unmöglichem Winkel zur schnellen 1:0 Führung für die Phantoms, die weiter Gas gaben und munter auf das Tor der Eagles spielten. Die Mannschaft erarbeiteten sich hierbei ein deutliches Chancen-Plus. Vor allem das neutrale Drittel wurde rigoros zu gemacht, die Pucks schnell und schnörkellos nach vorne gebracht und der Abschluß ohne Umschweife gesucht. Allein das zweite Tor wollte nicht gelingen. Die Eagles wirkten sichtlich überrascht von der kompakten und aggressiven Spielweise der Phantoms zu diesem Zeitpunkt. Die Sorgen, ob man dieses Tempo denn durchhalten wird können, sollten sich dann mit einer späten Strafe im ersten Drittel schleichend bestätigen. Man blieb zwar in diesen drei Minuten ohne Gegentor, das Moment hatte sich aber mit einem Schlag gedreht in diesem Unterzahl Spiel. Langsam aber sicher schalteten die Phantoms ein wenig auf “Stromspar-Modus” um und die Eagles erhöhten ohne zu zögern den Druck auf das Tor von Jo.

Nach der Drittelpause wurde diese sich anbahnende Passivität leider für jederman offensichtlich. Die Phantoms überließen den Eagles zusehends das Eis, waren nicht mehr so spritzig, wie noch im ersten Drittel und konnten das neutrale Drittel kaum mehr zielbringend überbrücken. Man nahm komplett das Tempo aus der eigenen Partie, da man fürchtete, die eigene Luft würde nicht reichen. “Nur…ein…bisserl…ausruhen” schien die Devise zu sein. Das man in Gruppe C aber mit schummeln und rasten nicht weit kommen wird, mussten die Phantoms in diesen Minuten schmerzhaft erfahren. Der beste Spieler der Eagles, den man bis dahin eigentlich wunderbar im Griff hatte, konnte seelenruhig durch die halbe Phantoms Mannschaft spazieren und beinahe ungehindert von der blauen Linie zum 1:1 Ausgleich einnetzen. Ein Powerplay-Tor, das mehrfach zu verhindern gewesen wäre. Nur kurz darauf befanden sich die Phantoms abermals in Unterzahl, dieses Mal sollte ein Querpass aus der Ecke so unglücklich von Patrick’s Schuh abgelenkt werden, dass er direkt zum 1:2 im Tor landete. Die Eagles hatten die Lethargie der Phantoms bestraft und das Spiel erstmal gedreht. Gewonnen hatten sie dieses Aufeinandertreffen aber noch lange nicht, denn was nun folgte, waren einige der besten Phantoms Shifts der letzen Jahre. Das zweite Gegentor hatte den Schalter wieder umgelegt, die Phantoms befanden sich wieder im “Super Pursuit Mode” und schienen nur mehr ein Ziel zu kennen, nämlich den Puck im Tor des Gegners unterzubringen.

In den folgenden Minuten, erst gegen Ende des zweiten Drittels, dann zu Beginn des letzten Abschnitts, erspielten sich die Phantoms mit beispiellosem Einsatz und Kampfgeist zahlreiche Chancen, allein das Tor wollte vorerst nicht gelingen. Tolle Saves des Blue Eagle’s Schlußmanns, sowie das Scheitern am eigenen Unvermögen bestimmten das Bild. Erst ein mißglückter Abschlag der Eagles im Phantoms-Powerplay brachte vorerst die Erlösung, denn Grexi versenkte die schlecht weg gespielte Scheibe mit einem Schuß im kurzen Kreuzeck zum mittlerweile hochverdienten 2:2. Das sollte aber noch nicht alles gewesen sein, denn beide Teams spürten, dass sie dieses Spiel, das nun eindeutig an der Kippe stand, noch gewinnen konnten. Den heißbegehrten 3:2 Führungs-Treffer erzielten allerdings die Phantoms, im Konkreten Karl per backhand aus unmöglichen Winkel nach Pass von Wenzi. Das Spiel hatte abermals eine Wende genommen und die Phantoms befanden sich quasi noch immer im vermeindlichen Siegesrausch, als die Eagles die kalte Dusche folgen ließen. Wieder wurde ihr gefährlichster Spieler nicht entscheidend gestört und dessen scharfer Schuß zappelte zum abermaligen Ausgleich im Netz. Das 3:3 war hierbei beinahe eine Kopie des 1:1. Aber anstatt sich über diese Tatsache groß zu ärgern, nahm man sich das Motto des dritten Drittels “skaten, skaten, skaten” zu Herzen und drückte die Eagles und ihren von Krämpfen geplagten Goalie zum wiederholten Male in die Defensive. Und nach zahlreichen vergebenen Chancen in den 55 Minuten zuvor, kam am Ende das Eitzerl Glück doch noch zu den Phantoms zurück, als ein Schuß von Hintsch genau so abprallte, dass Posti den Puck unter den Schonern des Tormanns zur 4:3 Führung einschieben konnte. Die Phantoms machten es in den letzten zwei Minuten zwar noch einmal spannend, als man zuerst 5-4 und dann 5-3 Unterzahl spielen musste, mit ordentlichem Einsatz und tollen Paraden von Jo spielte man den – alles in allem – verdienten Sieg aber am Ende noch nach Hause. Die ersten Punkte der neuen Saison sind also im Trockenen!

Fazit: Über weite Strecken des Spiels zeigten die Phantoms, obwohl man nur 10 Feldspieler stellte, tolles Eishockey mit Speed und Einsatz und konnten so zahlreiche sehr gute Torchancen herausspielen. Wie so oft scheiterte man aber an der eigenen Abschlußschwäche, wodurch sich eine durchaus mögliche, frühzeitige Entscheidung der Partie nicht herbeiführen ließ. Erfreulich war auch das absolut beherzte Auftreten in der Defensive, wo wir im Vergleich zum letzten Jahr kaum an Durchschlagskraft eingebüßt haben. Trotz Linien-Umstellungen und neuen Spielern. Absolut zu verbessern sind jedoch diese physischen Hänger im zweiten Drittel, die uns schon im letzten Jahr beinahe den einen oder anderen Punkt gekostet hätten. Das Umschalten in den Kraftspar-Modus muss in Zukunft verhindert werden, wenn man in Gruppe C bestehen will, das wurde uns heute sehr gut vor Augen geführt. Sobald die Phantoms aber ihre Beine bewegt haben – vor und nach Minute 20-35 – hatten die Eagles eigentlich nur sehr wenig zu melden. Mit einem etwas größeren Kader bei den nächsten Spielen sollte auch ein “Vollgas-Spiel” über 60 Minuten kein Problem darstellen. Schon am Donnerstag bietet sich gegen Anger die Möglichkeit, den Beweis für diese These anzutreten!

One Team – One Goal