Spannendes Spiel bringt keinen Sieger
Freitag, 6. Februar 2015, 9:31 Uhr 1 Kommentar »Die Phantoms mussten sich in einer hin und her wogenden Partie gegen den EC Flinstones am Ende mit einem 5:5 zufrieden geben!
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Flintstones
5:5(2:1/3:3/0:1)
Spielbericht
Das letzte Spiel im Grunddurchgang war gegen den Mitstreiter im anstehenden unteren Playoff gleichzeitig die erste Playoff Partie, in der die Phantoms fleißig Punkte sammeln wollten. Die Flintstones hatten im ersten Spiel mit einem Blitzstart den Grundstein zu ihrem Erfolg gelegt, dieses Mal wollten die Phantoms den Spieß umdrehen und die dezimierten Flintstones, die sogar drei Farmteam Spieler ausborgen mussten, von Anfang an unter Druck setzen.
Dass fehlende Spieler nicht gleich eine schwache Mannschaft bedeuten musste, hatte man ja schon im letzten Spiel gegen Anger gesehen. Und auch heute bei den Flintstones war durchaus Qualität am Eis in Form von ehemaligen A-Gruppen und aktuellen Eliteliga Spielern. Dementsprechend gestaltete sich die Aufgabe für die Weiß-Grünen auch nicht ganz so leicht wie vermutet. Die Flintstones spielten munter mit und hielten die Phantoms zu Beginn geschickt von ihrem Tor weg, sodaß die Mannschaft kaum bleibenden Druck aufbauen konnte. Vor allem in Überzahl konnten die Phantoms dieses Mal überhaupt nicht überzeugen und ließen ihre Powerplychancen während des gesamten Spiels ungenutzt. So musste eine Einzelaktion den ersten Treffer bescheren. Niki bekommt von Pauli die Scheibe im Aufbau serviert und maschiert anschließend mit seinem “Patent-Solo” durch die ganze Flintstones Mannschaft und schließt zum 1:0 ins lange Eck ab. Den Phantoms war die Erleichterung nach den zähen Anfangsminuten anzumerken, es folgte eine starke Phase der Mannschaft, während der Grexi Karl auf die Reise schickt, welcher mit einem schönen Backhand Schuß ins kurze Kreuzeck für vorerst klare Verhältnisse sorgte, 2:0 Phantoms. Man hatte das Spiel und den Gegner im Griff, legte einen guten Start hin und hielt hinten die Null. Bis…ja bis die Phantoms anfingen die Strafbank zu frequentieren. Wie schon in den letzten Spielen legten die Schiedsrichter das Regelbuch äußerst genau aus und pfiffen jede kleinste Kleinigkeit. Und wie schon im Spiel gegen Anger verhauten sich die Phantoms so, durch eine Strafe im Angriffsdrittel, ein eigentlich sehr ordentliches Startdrittel. Im folgenden Powerplay erzielten die Flinstones kurz vor der Pausensirene mit einem Schuß aus der zweiten Reihe, eigentlich aus dem sprichwörtlichen Nichts, den 1:2 Anschlußtreffer.
Im zweiten Abschnitt änderte sich ein durchschnittlich unterhaltsames Spiel dann in eine turbulente Affäre, die für die Zuschauer mit Sicherheit spannend und unterhaltsam war, für die Phantoms jedoch einiges an Frust und Freude parat hielt. Als erstes war da mal ein weiteres Powerplay der Flintstones, in dem sie praktisch mit einer Kopie des ersten Treffers zum 2:2 Ausgleich kamen. Und nur kurz darauf fühlt sich für einen einsamen Puck vor dem Tor der Phantoms niemand zuständig, die Flinstones sagen artig “Danke!” und zack! prack! waren die Phantoms 2:3 in Rückstand. Das einzig Gute an der Situation war, dass noch mehr als die Hälfte des Spiels zu spielen war und sich die Phantoms in diesem “Spiel ohne Defensive” durchaus in der Lage sahen, weitere Tore zu schießen. Gesagt getan, Karl nimmt einen nach vorne abspringenden Rebound wunderbar mit und bedient den am langen Eck völlig alleine gelassenen Posti perfekt zum 3:3 Ausgleich zur Hälfte des Spiels. Nur vier Minuten später fahren Karl und Grexi einen perfekten 2 gegen 1 Konter und Letzterer schließt mit der Backhand ins Kreuzeck über den hilflosen Goalie mustergültig zum 4:3 ab. Die Phantoms hatten das Spiel gedreht und wollten nun die Oberhand behalten. Der Torreigen im zweiten Drittel war jedoch noch nicht vorbei, die Flintstones konnten abermals zum 4:4 ausgleichen, es war wie verhext und es ging Schlag auf Schlag so weiter. Der Aufregung um ein nicht gegebenes Tor zum Trotz, erhöhten die Phantoms doch noch kurz vor Drittelende, als Grexi, nach einem Bully, Wenzi ideal am langen Pfosten bedient, der den Puck im zweiten Versuch zum 5:4 über die Linie stochert. Nun endlich war dieses verrückte Drittel vorbei, insgesamt 6 Tore waren in diesen 20 Minuten gefallen, 3 auf jeder Seite.
Das letzte Drittel entwickelte sich nun ein wenig zu einer Nervenschlacht. Die Phantoms hatten sichtlich Probleme den kleinen, quirligen Eliteliga Spieler in den Griff zu bekommen. Immer und immer wieder zog dieser 2-3 Phantoms auf sich, wodurch sich ständig Räume für den Rest der Mannschaft öffneten und die Phantoms dem Puck permanent hinterher kurvten. In ihrem Eifer ihn zu stoppen nahmen die Phantoms auch weiter munter Strafen, alleine vier 3 Minuten Strafen fasste man in der letzen Viertelstunde aus. Und während die Phantoms beste Möglichkeiten auf das sechste Tor ausließen, schlugen die Flintstones, abermals in Überzahl, abermals kurz vor Drittelende, eiskalt zu. Ein eigentlich harmloser Schupfer von der blauen Linie wird zuerst nicht energisch genug verteidigt und findet dann auch noch den Weg durch alle Spieler, vorbei an Jo genau ins Eck zum absolut frustrierenden 5:5 Ausgleich. Die Phantoms hatten das Gefühl, das Spiel eben verloren zu haben. Dabei hätte es in den langen 100 Sekunden bis zur Schlußsirene, durchaus noch tatsächlich eine Niederlage werden können, denn die Flinstones versuchten vehement den in den Seilen hängenden Phantoms den KO Schlag zu verpassen. Mit Glück und guten Paraden von Jo blieb es aber beim Unentschieden, dass sich trotzdem wie eine kleine Niederlage anfühlte. Somit werden die Phantoms mit 4 Punkten auf Platz 3 den Kampf um den Klassenerhalt im unteren Playoff in Angriff nehmen.
Fazit: Das einstige Prunkstück der Phantoms, die effektive und kompromißlose Team Defensive, ist schwer ramponiert. Dieses Fazit muss nach den zehn Spielen im Grunddurchgang gezogen werden, ein Blick auf die Statistik bestätigt das auch größtenteils: 24 geschossenen Tore stehen 34 Gegentreffer gegenüber. Davon, und das muss man sich bitte auf der Zunge zergehen lassen, haben wir 16(!) Tore in Unterzahl kassiert, also beinahe 50%! Das ist schlicht und ergreifend viel zu viel. Dazu kommen noch 4 kassierte Shorthander und 14 Tore im 5 gegen 5. Zumindest die letzte Zahl macht Mut, dass die Phantoms nicht alles verlernt haben. Nein, ganz im Gegenteil. Die Phantoms haben es mit Sicherheit nicht verlernt, aber zumindest das Selbstvertrauen und die Sicherheit in ihre Fähigkeiten sind ein wenig flöten gegangen. Auch gegen die Flintstones waren 3 Powerplay Tore der Sargnagel und der Grund für den Punkteverlust. Man mag auch gerne und oft auf die Schiedsrichter schimpfen, aber Fakt ist auch, dass die Schiedsrichter seit Wochen gleich streng pfeifen, wir uns darauf aber noch nicht eingestellt haben. Ab sofort gilt der Fokus aber den sechs Partien im Abstiegsplayoff gegen die Feldbach Ducks, unseren Freunden von den Black Caps und die Red Bulls St.Josef. Punktesammeln ist angesagt!
One Team – One Goal