Nach vier wunderbaren Dritteln gegen den EC Demolition fallen die Phantoms in den restlichen 40 Minuten komplett auseinander und verlieren sang- und klanglos mit 2:5!
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Demolition
2:5 (1:0/0:4/1:1)
Spielbericht
Die Phantoms waren nach den beiden guten Auftaktspielen eigentlich frohen Mutes mit einer starken Rückrunde gegen die gleichen Genger das erste Monat NHL-Hockey mit vielleicht sogar dem Punktemaximum zu beenden. Aber wie man so gerne sagt, kommt der Hochmut vor dem Fall und außerdem leben Totgesagte gerne dann doch ein bißchen länger. Es kommt halt gerne anders als man denkt, nicht wahr?
Dem Floskel Gedresche zum Trotz startete grün-schwarz mit viel Selbstbewußtsein in diese Partie, auch wenn man den last-minute Ausfall von Karl kompensieren mußte, wodurch unser Flo heuer zu seinem Saisondebüt kam. Die Phantoms nahmen den Elan der letzten Wochen mit, spielten starke erste Minuten und kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Max im Kasten der Demos. Es ging zwar nicht so schnell wie in der ersten Partie, trotzdem schrieb man auch im zweiten Match nach 12 Minuten zuerst an. Grexi setzt sich im Powerplay an der Bande durch, spielt einen scharfen Pass zur Mitte, der von Posti angenommen und für Zwatte aufgelegt wird und unser Torjäger vom Dienst lässt sich nicht zwei Mal bitten und versenkt die Scheibe hoch im langen Eck zur verdienten 1:0 Führung. Zu diesem Zeitpunkt schlossen sowohl die Phantoms als auch die Demos nahtlos an ihre Leistungen aus dem ersten Spiel vor ein paar Tagen an. Es drohte dem Tor von Julia so gut wie keine Gefahr.
Was nach der ersten Drittelpause aber folgte, war wohl eines der schwächsten Phantoms Drittel überhaupt, in dem so gut wie alles für die Unsrigen daneben ging. Zuerst durften die Demos quasi aus dem Nichts nach einem Konter den 1:1 Ausgleich feiern, was den Phantoms schon einen ziemlichen Schock verpasste. Nur wenig später setzten die Demos noch einen drauf, als abermals ein Gegenstoß nach Phantoms Fehler im Mitteldrittel die 1:2 Führung für die heute äußerst präzise und absolut kaltschnäutzig agierenden Demos brachte. Die Phantoms hatten nun unverständlicherweise ihr Konzept komplett aufgegeben, wirkten in den Zweikämpfen wie gelähmt und kamen konstant um den berühmten einen Schritt zu spät. Zu allem Überdruß verwandelten die Demos in dieser Phase so gut wie jede Chance, die die völlig verunsicherten und ohne Geduld kopflos stürmenden Phantoms zuließen, in bare Münze. Nach einem abermals verlorenem Zweikampf und ‘”patschertem” Agieren im neutralen Drittel hieß es auf einmal 1:3. Die Demos wußten selber nicht wie ihnen geschah, denn das 1:4 folgte nur kurz darauf mit einem präzisen Schuß ins Kreuzeck. Auch eine zwischenzeitliche Auszeit konnte den völlig bedienten Phantoms nicht mehr helfen. Das Spiel war praktisch entschieden.
Zu Beginn des letzten Abschnitts keimte noch einmal so etwas wie Hoffnung aus, als Uri ein Zuspiel von Wenzi mit viel Übersicht zum 2:4 im Tor unter brachte.Es sollte den trotz alllem tapfer kämpfenden und sich vergebens aufbäumenden Phantoms an diesem Abend aber ein Comeback verwehrt bleiben. Das Loch, das man sich durch schlechtes Stellungsspiel und naives Defensivverhalten gegraben hatte war schlichtweg zu tief. Bezeichnend dafür der letzte Treffer in diesem Spiel. Ein Zweikampf an der blauen Linie wird, wie viele andere auch, verloren, der Verteidiger überlaufen und die Konterchance mit einem Schuß genau in den langen Winkel zum 2:5 ohne Gnade perfekt abgeschlossen. Die Demos zeigten den Phantoms dieses Mal einfach, wie man Tore schießt und seine Chancen nützt. Zum Schluß mussten die Phantoms noch froh sein, dass das Ergebnis nicht höher ausfiel, ein eigentlich regulärer Treffer von der blauen Linie, der – no na – genau im Kreuzeck landete wurde wegen angeblichem Torraum Abseites nicht gegeben. Ansonsten passierte nichts mehr, die Phantoms hatten ihren Meister wieder einmal im EC Demolition gefunden.
Fazit: Vier von sechs Dritteln dominierten die Phantoms den EC Demolition im heurigen Grunddruchgang. Davon kaufen kann man sich jedoch wenig, da man aufgrund der desaströsen zwei anderen Dritteln bei Punktegleichheit wieder einmal hinter den Demolition gereiht wird, wie schon im letzten Jahr. Die Phantoms haderten heute aber nicht nur mit ihrer Leistung, sondern auch mit dem Spielverlauf und der unpackbaren Kaltschnäuzigkeit der Demolition, die so gut wie jede gute Chance in ein Tor verwandelten. Knackpunkt war sicherlich die fehlende Geduld und über Board geworfene Disziplin nach dem 1:2 Rückstand. Denn anstatt weiter das Phantoms System zu spielen, wurde immer und immer wieder die kompakte Defensive aufgegeben, um in der Offensive Risiko zu nehmen. Dieses Risiko wurde nie belohnt, stattdessen fuhren die Phantoms in einen Konter nach dem anderen und bekamen insgesamt 5 Kontertore, so viel wie wohl in den letzten zwei Saisonen zusammen nicht. Jetzt heißt es den Kopf für die nächste Partie in zwei Tagen frei zu bekommen und die Chance nützen, diese Scharte mit einem guten Match gegen St.Josef schnell wieder auszubessern.
One Team – One Goal