Die Phantoms stehen ja schon seit August auf dem Eis, um sich mit großem Eifer auf die anstehende NHL Saison vorzubereiten. Ein fixer Bestandteil dieser Vorbereitung stellt seit jeher das Trainingslager in Breclav, Tschechische Republik, dar. Und trotz Planungs- und Buchungsschwierigkeiten im Vorfeld, können die Phantoms auch heuer von drei gelungenen Tagen in Breclav reden.
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Aufgrund der erwähnten Schwierigkeiten im organisatorischen Bereich, der Termin wurde aufgrund fehlender Eiszeiten zwei Wochen vorverlegt, mussten einige Phantoms leider ihre Teilnahme absagen, wodurch sich am Ende des ersten Trainingstages leider nur 16 willige Phantoms und Phantoms-auf-Zeit am Eis einfanden. Dass wir überhaupt wie geplant in unserem Hotel ankamen, war dem netten Mann vom ÖAMTC in Hart zu verdanken, der den von unserem “Transporter-Sponsor” Christian Eckl versehentlich eingesperrten Autoschlüssel wieder befreite. Da die erste Eiszeit erst zur definitiv unchristlichen 23.Tagesstunde anfing, waren die Phantoms trotz dieser Verzögerung nie in Gefahr das von Niki vor dem Training angesetzte gemeinsame Abendessen zu versäumen. Apropos Abendessen: die Phantoms gastierten erstmals im bisher noch unbekannten Hotel Rose in Breclav und durften, gerade was die Kulinarik betraf, wieder von einem deutlichen Qualitätssprung gegenüber den Vorjahren sprechen. Im Rausche dieser positiven Erfahrung, wurde den Breclav Neulingen sogleich mit einem andächtigen Lächeln im Gesicht von den Jahren kleinerer “Hotelerie” Glückseeligkeiten erzählt, als man noch in illustren Quartieren vor der Gumotex Fabrik oder im malerischen Lanzhot Sporthotel seinen Körper stählte.
Vom Essen gestärkt und hochmotiviert durften die Phantoms also schon einmal das Gefühl auskosten, spätabends Eishockey zu spielen. Die NHL hat ja alle Mannschaften verpflichtet, ein Mal in der Saison 2013/2014 am Freitag oder Samstag um 2230 Uhr ein NHL Spiel zu absolvieren. Man darf also von Seiten der Phantoms von einer perfekten Organisation sprechen, bei der von unserem angehenden Eishockey Lehrwart Niki auch die aller kleinsten Details berücksichtigt wurden. Anschließend daran konnten die Phantoms dann auch am Eis in Breclav die konsequente Weiterführung der bisherigen Trainingsübungen genießen. Im abschließenden Spiel setzte sich dann, wie unser Ober-Routinier Uri sagen würde, die größere Erfahrung gegenüber den “jungen Wilden” rund um Leit-Rookie Posti durch. Da man die Eishalle dann schon zu äußerst fortgeschrittener Zeit verließ, durften sogar die Heimgeher davon sprechen, lange fort gewesen zu sein. Der Rest stattete noch dem sicherlich besten Beisl in Breclav – und das liegt nicht nur daran, dass man den Namen quasi nur mit dem Mittelfinger in Graz verwandeln konnte – nämlich der Garaz, einen Besuch ab. Wie bizarr die Tschechen und Tschechinen unter Alkoholeinfluß werden können, wurde den anwesenden Österreichern dann auch noch bewiesen. Allemal bewemerkenswert, wie die durchaus attraktive “femme en blanche” sich mit ihrem brüchigen Englisch wunderbar zu verständigen wusste und ihre Wünsche, Hoffnungen und Ängste mit nur ein paar Sätzen zum Ausdruck bringen konnte. Wenn wir “positive in the mind” wären könnten wir uns ja zu ihr setzen, nur um sich dann mit “I feel like in a porno!” von der Überzahl männlicher Österreicher begeistert zu zeigen. OK! Die ob unserer christlichen Erziehung aufgestiegene Gesichtsröte war gottseiesgedankt aufgrund der schummrigen Beleuchtung nicht erkennbar. Die daraufhin aber etwas gedämpfte Stimmung wusste auch unser “homme en blanc” Peter nicht zu überspielen, was der netten Dame aufgrund mangelnder Zuwendung unsererseits ein ärgerliches “Have you fear?” entlockte. Samt entmannender “Eierkralle” wohlgemerkt! Über diesen Schock konnten nur mehr wunderbares tschechisches Bier und das beste Kebap der Welt – nämlich das um halb 5 in der früh – hinwegtrösten. Und obwohl der eine volley zum Frühstück erschien und manch anderer gar nicht, gab es bei der ersten Eiszeit am Samstag Vormittag keinen einzigen Ausfall zu beklagen. Tapfer Burschen und Mädel! So muss das sein.
Tag zwei startete also für einige mit einem, durchaus ordentlichen, Frühstücksbuffet, für andere mit der Fahrt bzw dem Spaziergang zur Eishalle. Beim Training war den Phantoms die kurze Nacht praktisch nicht anzuerkennen, die Übungen wurden mit ungebrochenem Eifer oder eben viel Routine bewältigt. Eine während des gesamten Trainingslagers in Überform agierende Julia, musste dann beim Spiel zwar zwei Mal hinter sich greifen, fuhr aber trotzdem mit dem an Erfahrung schlichtweg reicheren Team Weiß als Sieger vom Eis. Die Augen waren aber sowieso schon auf die Steaks beim ortsansässigen Mexikaner gerichtet, der mit seinem netten Ambiente und kulinarischen Ergüssen für wenig Geld zu überzeugen wusste. Ein Bonus natürlich, dass man von Verleihnix persönlich bedient wurde und am Nebentisch Wolverine dinnierte. So kann Breclav!
Der freie Nachmittag wurde von den Phantoms bevorzugt zum Schlaf nachholen genützt. Und während Lenzi nach einem Termin in Wien noch Daniel als Gast fürs Trainingslager aufgabelte, erklärte Niki taktische Finessen für die Handvoll Phantoms, die es nicht in den ersten Stock in ihre Zimmer geschafft hatten und stattdessen im Besprechungsraum im Erdgeschoß eingeschlafen waren. Die Eiszeit am Abend wurde also wieder von fast allen im ausgeschlafenem Zustand begonnen und von fast allen im schlafbereiten Zustand wieder beendet. Nur Martin musste nach einem unglücklichen Treffer am Fuß seine Sachen vorher ausziehen und konnte so die Shutout Niederlage seines Team Schwarz voll und ganz dem Trainer und seinen unerfahrenen Mitspielern in die Schuhe schieben. Recht so!
Dass Breclav noch ganz andere, unentdeckte Seiten zu bieten hat durfte eine kleine Schar Phantoms nach dem Abendessen am Samstag erleben. Während sich der Großteil der Phantome ihrem Namen gerecht unter ihrer Bettdecke ins Zwielicht vertschüssten, ging der kleine Rest auf “Pirsch” und landete in einer malerischen Bar hinter zugewachsenen Mauern. Wo laute Musik ist, da sind auch fröhliche Menschen, ganz im Sinne des griechischen Weines, und vor allem des guten tschechischen Bieres. Zum endgültigen Glück fehlte also nur noch ein Wuzeltisch und auch dieser Wunsch wurde erhört…
Das letzte Eistraining am Sonntag brachte schließlich neben einem ziemlich heftigen Zusammenstoß von unserer Spaßkannone Lenzi und “Wolf” Thomas, noch einen Besuch und lobende Worte eines Vienna Capitals Nachwuchs-Assistenztrainers, der mit seiner Mannschaft im Anschluß noch gegen die U16 des HC Breclav aufs Eis durfte. Davor konnte Team Weiß dank einer starken und wirklich abgebrühten Leistung den “Breclav-Sweep” feiern. Die Abreise gestaltete sich schnell und ohne Aufreger, um 1715 Uhr waren auch die letzten Autos wohlbehalten in Graz angekommen und das Trainingslager 2013 ein Fall für die Phantoms-Geschichtsbücher.
PS: Besonderer Dank gilt wie immer unserem Trainer und Cheforganisator Niki, allen Mitfahrern und Gästen, sowie allen Familien und Freundinnen zuhause, die ihre Väter und Freunde für ein paar Tage wieder Jugendliche sein ließen.
One Team – One Goal