In einem Spiel mit zwei Gesichtern können sich die Phantoms gegen den Favorit im Playoff DE am Ende deutlich mit 7:3 durchsetzen!
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Frogs
7:3(2:0/0:3/5:0)
Spielbericht
Die Mission Aufstieg war in den letzten Wochen zwar nicht gänzlich ins Stehen, aber doch ordentlich ins Stocken geraten. Drei Mal hatten die Phantoms gegen die nominell schwächeren Gegner der Gruppe nur Unentschieden gespielt und konnten sich so keinen entscheidenden Vorteil gegenüber einen der Mitkämpfer herausspielen. Auch die Hilfe der mitaufgestiegenen Mannschaften gestaltete sich bisher im Playoff getrost als ausbaufähig, denn bisher hat außer den Phantoms keine der “E-Mannschaften” überhaupt einen Punkt holen können. Die Phantoms sind also im Großen und Ganzen auf sich alleine gestellt was das Erreichen der ersten drei Plätze angeht. Dementsprechend war ein Sieg gegen die Frogs beinahe essentiell, um im Rennen zu bleiben.
Der Respekt vor der Partie war groß, der Gegner war ja immerhin nicht irgendwer. Als jahrelange A-Liga Mannschaft haben die Mannen rund um Ligavorstand Manfred Hattenberger natürlich viel Erfahrung und vor allem gutes Eishockey gespielt. Die heuer in der D Gruppe spielende und stark umgekrempelte Mannschaft ist zwar mit jener kaum zu vergleichen, trotzdem durfte man die Frogs mit Sicherheit als Favorit für den ersten Platz in unserem Playoff sehen. Umso schöner war also die Tatsache, dass die Phantoms gleich von Beginn an konzentriert und abgeklärt zur Sache gingen und sich zu 100% auf das Spiel der technisch guten Frogs einstellten. Die ersten Möglichkeiten hatten trotzdem die Frogs, die wieder im Tor der Phantoms stehende Julia macht ihre Sache aber wie schon so oft ohne Fehl und Tadel und hielt das Phantoms Tor zu Beginn sauber. Auf der Gegenseite schrieben die Phantoms nach zehn Minuten das erste Mal an. Nach einem Gestocher vor dem Tor der Frogs springt ein von Flo gespielter Puck vor den Schläger des am Boden liegenden “Mr.Besen” Geza, der die Scheibe in seiner unnachahmlichen Art zum 1:0 über die Linie wischt. Das ganze übrigens im Powerplay. Nur wenig später schickt Geza unseren Posti auf die Reise, der mangels Optionen und mit einem kaum einmal zuvor gesehenen Selbstvertrauen tatsächlich zu einem Schuß (!), nein einem Schlagschuß (!!) aufzieht und dem, ebenso wie die Phantoms Bank, komplett verdutzten Goalie die Scheibe mit einem Kracher zum 2:0 ins Netz, man muss schon sagen, hämmert. Ja, der vielgescholtene, notorische Schußverweigerer hatte eiskalt zugeschlagen und die Phantoms zu einer komfortablen zwei Tore Führung geschossen. Der einzige weitere Aufreger in einem wieder einmal sehr guten ersten Phantoms Drittel war eine Strafe gegen Wenzi kurz vor Drittelende, die noch Konsequenzen haben sollte.
Die mit einem Powerplay startenden Frogs mussten nun einen Gang nach oben schalten und die Phantoms halfen ihnen fleißig dabei, das aus der Hand gegebene Spiel wieder in den Griff zu bekommen. Der erste Schritt dazu war in eben jenem Powerplay zu Beginn der zweiten, heuer definitiv chronisch schlechtesten, zwanzig Minuten. Ein Frosch spaziert ohne viel Gegenwehr durch die ganze Phantoms Mannschaft, überläuft auch noch Julia und trifft zum 1:2. Ein denkbar schlechter Beginn, der Schlimmes erahnen ließ und dieses Gefühl auch nicht enttäuschte. Nur Minuten später folgte dann der nicht unverdiente Ausgleich. Die Phantoms bekamen trotz zweier guter Möglichkeiten die Scheibe nicht aus dem Drittel, ein Schuß bleibt vor dem Tor liegen und wird dann zu allem Überdruß noch direkt auf den Schläger des am langen Ecks wartenden Gegners “geklärt”, der keine Mühe hat zum 2:2 Ausgleich einzuschieben. Die Phantoms hatten sich innerhalb weniger Minuten um die Früchte ihrer guten Arbeit im ersten Drittel gebracht. Es kam aber noch schlimmer. Die bis dahin unauffälligen Schiedsrichter pfiffen nun deutlich häufiger Strafen, das Ergebnis des nun beinahe komplett eingeschlafenen Phantoms Spiels waren 4 Strafen in nur zehn Spielminuten. Die Frogs wussten diesen Umstand zu nützen, legten mit zwei Mann mehr am Eis noch einen drauf und erzielten das viel umjubelte 3:2 in Überzahl. Für die Phantoms galt es nun diese Schwächephase abzulegen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und nicht noch mehr Treffer zu kassieren, um sich mit Moral und Kampfgeist selbst aus dem Schlamassel ziehen zu können. In einem komplett zu vergessenden zweiten Drittel konnten sich die Phantoms ohne weiteren Gegentreffer über die Zeit retten, in der Pause war nun Fokus-Findung angesagt.
Als hätte man ihn bestellt war dieser Fokus mit dem dritten Eröffnungsbully prompt auch wieder da. Es war wirklich verrückt anzusehen, wie unterschiedlich heute diese zwei Phantoms Gesichter zu betrachten waren. Plötzlich wanderten auch nicht mehr die Phantoms auf die Strafbank, sondern die sich als äußerst wehleidig präsentierenden A-Gruppe gestählten Frogs. Dieses Mal war auch das in den letzten Spielen gerne fehlende Glück auf Seiten der Phantoms, denn als ein verzogener Schuß von Karl von der Bande genau auf das Blatt von Lenzi sprang, war weder massig Zeit noch viel Platz um den Puck im Tor unterzubrigen. Lenzi schaffte es trotzdem den 3:3 Ausgleich zu erzielen und die Phantoms rochen Lunte, waren in einem bereits verloren geglaubten Spiel wieder zurück und wollten mehr. Im nächsten Powerplay fiel dann auch schon der nächste Treffer, nach Zuspiel von Posti bringt Flo die Scheibe zur abermaligen Führung über die Linie, 4:3 Phantoms! Was für ein verrücktes Spiel. Die Phantoms feuerten gegen die sichtlich demoralisierten Frogs nun aus allen Rohren, brachten den Puck schnellstmöglich vor das Tor der Frogs und durften noch drei weitere Male jubeln, denn beinahe jeder Schuß fand nun den Weg ins Tor. Zuerst trifft DanielS nach Zuspiel von Flo zum 5:3 (Fehler im Spielbericht), danach setzt DanielS nach Pass von Hintsch noch einen drauf und bringt die Partie mit seinem Treffer zum 6:3 endgültig in trockene Tücher. Den Schlußpunkt setzt Wenzi nach einem Konter und Pass von Lenzi zum 7:3 Endstand. Die Phantoms sind nun zumindest bis zum nächsten Spiel in unserer Gruppe Tabellenführer.
Fazit: Die Phantoms drehten ein verrücktes Spiel mit einer Energieleistung und dem kleinen bißchen Glück, das man braucht, wenn man aufsteigen möchte zu ihren Gunsten. Selten hat man jedoch so eine schwankende Leistung einer Phantoms Mannschaft in nur 60 Minuten am Eis gesehen. Nach 20 Miunuten 2:0 vorne, nach 45 Minuten 2:3 zurück und eigentlich am Boden, konnte man sich doch noch einmal aufrappeln und die Katze in den eigenen Sack stopfen. Vor allem die Art und Weise, wie mit dem Rückstand auf der Bank umgegangen wurde, war ein Grund für den späten Wandel zum Positiven. Man blieb trotz Fehlern, unglücklichem Spielverlauf und leicht aufkeimender Frustration ruhig und gefasst und versuchte den verlorenen Spielfluß wiederzufinden. Die kritischen Stimmen auf der Bank waren dieses Mal nur leise, das positive Pushen überwiegte. Die Phantoms brauchten dringend eine gute Offensivleistung, genau zum richtigen Zeitpunkt bekamen sie diese auch. Nun brauchen wir noch 2 oder besser noch 4 Punkte aus den restlichen zwei Spielen und der Kuchen ist gegessen.
One Team – One Goal