Vermeidbare Niederlage zum Auftakt
Sonntag, 28. Oktober 2012, 7:21 Uhr 1 Kommentar »Die Phantoms mussten sich zum Start der neuen Saison gegen den EC Demolition mit 1:3 geschlagen geben.
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Demolition
1-3 (0-0/1-1/0-2)
Spielbericht
Die Phantoms traten zu diesem ersten Spiel der neuen Saison mit vielen ungewollten Änderungen an. Leider musste man gleich mehere Mannschaftsstützen vorgeben, somit lief ein völlig neu zusammengewürfeltes Team im Harter NHL-Tempel aufs Eis. Nichtsdestotrotz galt es die durchaus sehr positive Serie gegen den EC Demolition fortzuführen, die zwei klaren Siege aus dem Playoff in der Vorsaison waren noch in guter Erinnerung.
Das Spiel startete zerfahren, die Phantoms waren bemüht sich zu finden und machten wie so oft auch von Anfang an das Spiel ohne zu offensiv zu werden. Die vom Ersatz-Coach gepredigte Vorsicht vor Kontern war den Phantoms zu diesem Zeitpunkt also noch in Kopf und Gewissen. Die Abrissbirnen trugen nämlich wenig konstruktives zum Spiel bei, ließen die Phantoms anlaufen und verteidigten hart und geschickt. So kamen nur wenig wirklich gefährliche Torschüsse in Drittel eins auf Max im Tor der Demos. Julia hatte so gut wie keinen Torschuß zu halten, die logische Folge also ein torloses Unentschieden zur ersten Drittelpause.
Auffällig schon zu diesem Zeitpunkt die Schwäche der Phantoms im Überzahlspiel. Denn während die Demos zwar hart und teilweise auch unfair agierten, wurden sie dafür regelmäßig von den guten Schiedsrichtern bestraft. Das führte zu zahlreichen Überzahlmöglichkeiten für Schwarz-Grün, die jedoch allesamt kaum nennenswerte Aktionen einbrachten. Die Phantoms spielten ungeduldig, ließen weder Gegner noch Scheibe laufen und versuchten mit immer und immer wieder probierten Einzelaktionen die Abwehrmauer der Demos zu durchbrechen, jedoch alles ohne Erfolg. Wie man es macht zeigten uns die Demolition dann bei ihrer ersten 5-3 Überzahl Möglichkeit. Die Phantoms ließen 3(!) Demolition im Slot sträflich alleine, ein einfacher Pass dorthin reicht den Demos zur eigentlich überraschenden 0:1 Führung einzuschieben. Die Phantoms hatten sich wiedermal ein Loch gegraben aus dem es galt herauszusteigen. Mit verbissenem Elan wurde der Torerfolg gesucht und tatsächlich schafften die Phantoms sogar ein Powerplay-Tor. Lenzi stochert die Scheibe irgendwie am indisponierten Max vorbei Richtung Mitte, wo Karl die Situation als erster überreißt und per Rückhand den 1:1 Ausgleich herstellt. Jetzt war der Bann gebrochen, so meinte man im Lager der Phantoms. Irgendwann musste sich das überlegene Spiel ja auszahlen.
Im Falle der Phantoms sollte man aber wissen, das es nicht genügt ein Spiel zu machen, wenn der Gegner seine Taktik auf Konter und schnelle Angriffe auslegt. Wie schon im letzten Jahr liefen die Phantoms mit geschlossenen Augen ins offene Messer und wenn man kein Glück hat – ein Kracher von Alex landete zuvor nur am Lattenkreuz – dann kommt auch noch etwas Pech dazu. Aus einer guten Chance der Phantoms wird durch wegrutschendes Schuhwerk der 1:2 Rückstand. Ein schöner Pass in den Lauf des Demolition Stürmers ist der Anfang, ein toller 1 gegen 1 Move mit anschließendem Traum-Wrister unter die Latte ist das Ende, sowohl der Aktion als auch der Phantoms. Der anschließende Sturmlauf der Phantoms bleibt aus, zu umständlich und uneffektiv bleiben die Angriffe an diesem Tag. Stattdessen gelingt den Demolition nach einem schlimmen Schnitzer noch ein Unterzahl Tor zur endgültigen 1:3 Entscheidung. Julia konnte einem leid tun, kaum was zu halten – einen Penaltyshot hielt sie bravourös – und bei allen drei Gegntoren praktisch ohne Chance. Phantoms Goalie ist oftmals Peitsche ohne Zuckerbrot so scheint es. Am Ergebnis änderte sich jedenfalls nichts mehr, die Phantoms müssen dem wieder einmal clevereren Gegnern gratulieren.
Fazit: Die Phantoms im sechsten Jahr ihrer NHL Zugehörigkeit als naive Mannschaft zu bezeichnen hat schon eine gewisse Komik, trifft jedoch den Kern der Sache relativ gut. Seit Jahren versucht man schön zu spielen, Systeme zu trainieren und Angriffvariationen einzulernen. Der Effekt aus diesen Maßnahmen sind immer schöne Spiele mit einer gefühslmäßig überlegenen Phantoms Mannschaft, die oftmals auch gut und gerne doppelt so häufig auf das Tor der Gegner schießt. Die Ergebnisse aus dieser Zeit sprechen aber immer wieder eine andere Sprache, denn die Gegner kontern die Phantoms regelmäßig nach besten Wissen und Gewissen aus. Man kann im richtigen Moment nicht diesen einen Gang nach oben schalten, kann die Räume vor dem eigenen Tor in den wenigen Momenten, wo Gefahr herrscht, nicht schließen. Im Angriff werden die zarten Pflänzchen schöner Aktionen durch harmlose Abschlüsse wieder aus dem Boden gerissen. Auf die Phantoms wartet noch viel Arbeit und vielleicht ist das auch das Stichwort für die kommenden Spiele, Trainings, Eiszeiten und Wochen. Die Phantoms müssen am Eis nicht nur schön sein, wir müssen auch mal wieder ordentlich “Eishackln” und arbeiten, arbeiten, arbeiten.
One Team – One Goal