Eisbären kein Stolperstein für Phantoms
Sonntag, 3. Januar 2016, 21:37 Uhr 0 Kommentare »Nur 27 Stunden nach dem ersten großen Schritt in Richtung oberes Playoff, setzen die Phantoms noch eines drauf und schlagen die EC Baulöwen Grazer Eisbären verdient mit 3:0!
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Baulöwen Grazer Eisbären
3:0(1:0/0:0/2:0)
Spielbericht
Der tolle Sieg gegen die Schilcherdevils vom Vortag bestimmte auch vor diesem nächsten Schlüsselspiel gegen die Eisbären die Laune in der Kabine. Die Phantoms schwammen auf einem emotionalen Hoch und hatten alle Trümpfe in der Hand, um die Tür zum oberen Playoff weit, weit aufzustoßen. Und obwohl man abermals zum Umstellen gezwungen war und wieder Verteidiger als Stürmer auflaufen mussten, war die Mannschaft äußerst zuversichtlich, die nächsten zwei Punkte einfahren zu können. Die Eisbären wollten nach der doch etwas überraschenden Niederlage gegen Toyota Wölfl wohl Wiedergutmachung betreiben, um im Kampf um die ersten drei Plätze nicht weiter an Boden zu verlieren.
Die Phantoms starteten gut in die Partie. Nein falsch, das würde dem furiosen Beginn der Mannschaft nicht gerecht werden. Geradezu überfallsartig setzten die dieses Mal in schwarz spielenden Phantoms die Eisbären unter Druck, fuhren ein extrem aggressives Forechecking, mit dem die Eisbären in den ersten Minuten ihre liebe Müh und Not hatten. Zahlreiche gute Möglichkeiten auf den ersten Treffer boten sich den Phantoms, nur der richtig stark spielende Goalie der Eisbären hielt seine Mannschaft erstmal im Spiel. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, so mochte man meinen, bis die Phantoms hier in Führung gehen würden. Wenig überraschend war es dann auch in Minute neun soweit, als Grexi, nach Doppelpass mit Posti, einen schön gespielten Konter per Backhand ins Kreuzeck zum hochverdienten 1:0 abschloß. Die Phantoms ließen auch nach diesem ersten Tor kaum nach, drückten die Eisbären weiter in ihre Hälfte und hatten mit den harmlosen Gegenangriffen kaum Probleme. Erst ein Powerplay brach diesen Angriffswirbel. Ein Powerplay für die Phantoms wohlgemerkt. Der plötzlich etwas andere Spieltrythmus und das eher durchwachsene Spiel in Überzahl nahmen das sehr sehr hoch angesetzte Tempo aus der Partie und gaben den Eisbären ein wenig Luft, sich neu zu orientieren. Und obwohl die Phantoms über eine Minute im 5-3 ran durften, war der Elan ein wenig verpufft und den Eisbären wurde erlaubt mitzuspielen.
Dass die Phantoms das irre Tempo der ersten 13 Minuten nicht über die volle Spieldistanz durchalten würden, war abzusehen. So entwickelte sich mit Beginn des zweiten Abschnitts eine offene Partie, in der die Eisbären sich langsam Richtung Phantoms Drittel nach vorne arbeiteten, ohne jedoch das Tor von Jo wirklich unter Druck setzen zu können. Denn die Phantoms zeigten weiterhin gute Defensivarbeit, räumten Rebounds vor dem Tor sehr konsequent aus der Gefahrenzone und ermöglichten den Eisbären so kaum zweite Chancen. Auf der Gegenseite kamen die Phantoms zwar abermals zu guten Möglichkeiten, die Verteidigung der Eisbären hatte sich aber nun besser auf das Spiel der Phantoms eingestellt und hielt mit gesunder Härte den Bereich vor dem Tor sauber. Als aber die Eisbären gegen Ende des zweiten Abschnitts auch im Powerplay nie wirklich gefährlich werden konnten, wurde man im Lager der Phantoms immer zuversichtlicher, dass das heute was mit den nächsten zwei Punkten werden könnte.
Nach dem ausgeglichenen zweiten Drittel wollte man im letzten Drittel nun wieder einen Zahn zulegen. Denn trotz gestiegener Zuversicht, war ein Ein-Tor-Vorsprung eben genau das. Ein Fehler, ein unglücklich abgefälschter Puck, ein genialer Moment des Gegners und ein Spiel, dass man eigentlich im Griff hatte, konnte mir nichts dir nichts kippen. Die Eisbären brachten sich aber mit ihrem körperbetonten Spiel schlußendlich selbst auf die Verliererstraße. Denn nach einem beinahe Breakaway der Eisbären, spitzelt Niki mit tollem Einsatz nicht nur die Scheibe des verhinderten Eisbären Torschützen von dessen Schläger, sondern zieht in der gleichen Aktion auch eine Strafe des Gegners. Im folgenden Powerplay gehts dann ganz schnell. Die Phantoms gewinnen das Bully, Grexi passt auf Torben an der blauen Linie und der setzt einen seiner unwiderstehlichen Torpedos genau ins lange Eck zum vorentscheidenden 2:0 für die Phantoms. Damit war die Sache gelaufen, auch weil Torben nach Zuspiel von Martin nur wenig später per Sololauf und Wristshot ins Kreuzeck noch das 3:0 folgen ließ. Die Eisbären waren geschlagen und Jo durfte trotz beleidigter Leiste sein erstes Shutout in dieser Saison feiern. Die Phantoms sind nun drauf und dran die Sensation zu schaffen und sich für das Playoff AB zu qualifizieren.
Fazit: Ein sensationeller Start, eine durchwegs starke Leistung in der Defensive und schöne Tore besiegelten das Schicksal von zuerst überforderten und dann tapfer aber erfolglos kämpfenden Eisbären. Der Sieg hätte sogar durchaus höher ausfallen können, nur der ausgesprochen starke Schlußmann der Eisbären verhinderte in einigen Situationen Schlimmeres. Es ist weiterhin erfrischend zu sehen, wie gut es die Phantoms schaffen, etablierten Mannschaften in den oberen NHL Regionen ihr Spiel aufzuzwingen. Abermals waren guter Forecheck, gute Defensive im neutralen Drittel und Tore zum richtigen Zeitpunkt die ausschlaggebenden Argumente für Schwarz-Grün. Die Phantoms befinden sich nun mit 10 Punkten nach 7 Spielen auf Rang zwei in der Tabelle, gut abgesichert vor den Verfolgern. Rein rechnerisch müßte noch 1 Punkt her, um zumindest Platz drei zu erreichen. Aber in unserer jetzigen Form zweifelt kaum noch jemand daran, dass ein Teilnehmer am Playoff AB EC Phantoms Graz heißen wird.
One Team – One Goal