Die Phantoms verlieren nach intensiven 60 Minuten nicht nur das Spiel gegen Feldkirchen mit 3:4, sondern auch ihren bis dato stärksten Stürmer Wenzi mit einem Knöchelbruch nach schwerem Foul.

EC Phantoms Graz vs. EC Feldkirchen

EC Phantoms Graz gegen EC Feldkirchen
3:4 (0:1/1:2/2:1)

Spielbericht

Nur wenige Tage nach dem Auftaktspiel gegen Feldkirchen, einem Unentschieden nach hartem Kampf auf beiden Seiten, durfte man gegen den gleichen Gegner wieder ran und wollte die ordentliche Leistung aus dem Auftaktmatch wiederholen. Die Phantoms mussten diesbezüglich nur wenig umstellen, Jo kam für Julia aufs Eis, Daniel durfte statt Martin in der Verteidigung ran und vorne fielen Geza und Uri aus.

Wie schon im ersten Spiel starteten die Phantoms denkbar durchschnittlich ins Spiel. Trotz der guten Leistung aus dem ersten Spiel, begann die Mannschaft abermals sehr zögerlich und mit zu viel Respekt. Zu allem Übel musste man auch schon nach zwei Minuten in Unterzahl spielen, was dem etwas uninspiriertem Start nicht wirklich hilfreich war. Die Feldkirchner verloren auch keine Zeit damit, dieses frühe Phantoms Chaos auszunutzen und machten mit ihrem starken Powerplay, man erinnere sich an das erste Spiel, richtig Druck. Zwar hielten die Phantoms ihren Kasten in Unterzahl sauber, allerdings scorte Feldkirchen nur kurz nach Ablauf der Strafe, als die Phantoms noch immer unsortiert am Eis herumkurvten, aus einem Rebound das 0:1. Die Parallelen zum ersten Match waren schon beinahe zu offensichtlich. Der einzige Stürmer, der in dieser Phase für Entlastung sorgen konnte, war Wenzi, der mit guten und beherzten Sololäufen zu den einzigen Torschüssen in den ersten zwanzig Minuten kam. Die Phantoms erholten sich trotzdem ganz gut von dem frühen Schock des Gegentreffers und standen mit Ende der ersten zwanzig Minuten besser in der Defensive, auch wenn nach vorne nur wenig gelang. Ein Stangenschuß von Grexi war der offensive Höhepunkt vor der ersten Pause.

Kommen wir nun vom Höhepunkt zum absoluten Tiefpunkt in diesem Spiel. Die Phantoms mussten nach einer Strafe wieder einmal in Unterzahl agieren, spielten diese Unterzahl auch richtig gut, doch als Wenzi den Puck an der Bande am Verteidiger vorbeispitzelt und zum Konter ansetzt, wird er von eben jenem Feldkirchner per Ellbogen/Hand/Arm derart unfair gestoppt, dass er sich den Außenknöchel bricht und, statt 1 gegen 0 aufs Tor, direkt ins UKH fahren muss.  Von diesem schweren Schlag zeigten sich die Phantoms in der Hitze des Gefechts erstmal aber nur kurz geschockt. Die Linien wurden rasch umgestellt und angepasst und nur wenige Minuten nach der Verletzung stellte Grexi aus kurzer Distanz nach Schuß von Karl den 1:1 Ausgleich her. In der Folge veruchten die Phantoms im 7 minütigen Powerplay, das noch von der Strafe nach dem Foul an Wenzi herrührte, Kapital zu schlagen, allerdings konnte man nie so wirklich Druck aufbauen und fand nur wenige Chancen vor. Im Gegenteil, Feldkirchen nahm das Moment der überstandenen Unterzahl mit und erzielte den abermaligen Führungstreffer, nachdem die Phantoms den Puck im Angriffsdrittel zu einem 3 gegen 1 Konter aufgelegt hatten. Dieses 1:2 war absolut vermeidbar. Es sollte aber noch schlimmer kommen, denn die Phantoms ließen sich in dieser Phase der Partie ein wenig hängen, gingen nicht mehr ganz so aufmerksam in die Zweikämpfe, wie noch ein paar Minuten davor. Der dritte Gegentreffer folgte deshalb schon in beinahe logischer Weise, als ein direkter Backhander nach Bullygewinn zum 1:3 genau im langen Eck landete. Dieses Mal kam die Pause gerade recht, die Phantoms mussten ihre Moral wieder finden und sich gegenseitig aufrichten, um den zwei Tore Vorsprung wieder wettzumachen.

In diesem Sinne konnte der letzte Abschnitt beinahe nicht besser beginnen. Die Phantoms stellten abermals die Linien um und kamen prompt zum Anschlußtreffer, als ein Schuß von Flo nach Pass von Posti zum 2:3 über die Linie kullert. Dieser Treffer war natürlich die beste Medizin auf die heute arg geschundene Phantoms Seele und so mobilisierte man abermals die letzten Kräfte, um den heiß ersehnten und nicht unverdienten Ausgleich zu schaffen. Allerdings standen sich die Phantoms heute einfach zu oft selbst im Weg, denn man musste, nur wenige Shifts nach dem Anschlußtreffer, zum wiederholtem Male in Unterzahl verteidigen. Und dieses Mal dauerte es nicht lange, bis die Feldkirchner jubelnd abrehten und den numerischen Vorteil zu nutzen wußten. Ein Schuß von der blauen Linie sollte eigentlich für Jo kein Problem darstellen, wenn da nicht der Phantoms Schläger wäre, der sich unter seinen Pads verfängt und so die Schoner gerade genug vom Eis abhebt, dass der Schuß  zum 2:4 ins Netz durchrutscht. Es schien einfach nicht der Tag der Phantoms zu sein, das Glück stand jedenfalls nicht auf unserer Seite. Trotzdem gab man nicht auf, es waren ja noch gut 15 Minuten zu spielen und man setzte abermals alles daran, den Rückstand zu verkürzen. Und man sollte für den Einsatz tatsächlich noch einmal belohnt werden. Alex schickt Flo auf die Reise, der mit einem eigentlich unmöglichen Rückhand Schuß ins lange Kreuzeck zum 3:4 trifft. Die Phantoms waren also wieder nur ein Tor vom Punkt entfernt und versuchten alles ihnen mögliche, diesen Punkt zu holen. Aber, so viel sei vorweg genommen, es sollte in diesem Spiel nicht mehr gelingen. Trotz guter Möglichkeiten, auch in Unterzahl nach einer weiteren Strafe, konnten sich die Phantoms nicht mehr ins Spiel zurück kämpfen.

Fazit: Noch schwerer, als der Verlust der Punkte, wiegt natürlich die Verletzung von Wenzi, bei dem ein weiterer Einsatz in dieser Saison wohl äußerst fraglich ist. Die Spielniederlage hingegen haben sich die Phantoms wohl großteils selbst zuzuschreiben, denn die Gegentore wären fast alle mit ein wenig konzentrierterem Spiel zu vermeiden gewesen. Das Tempo konnten die Phantoms mit den Umstellungen nicht mehr so hoch halten, wie noch im ersten Spiel und das kam den Feldkirchnern mit ihren überlegten Art, den Puck zu halten und zu verteilen entgegen. Außerdem zeigte sich wiederum, dass die Mannschaft zu oft in Unterzahlsituationen kommt, die das hart erarbeitete Momentum in die falsche Richtung verschieben. Auf der anderen Seite bleibt auch im zweiten Spiel festzuhalten, dass man absolut auf Augenhöhe agiert, gute Chancen vorgefunden und mehrer Möglichkeiten hatte, zumindest einen Punkt mitzunehmen. Nun bleibt nur der Blick nach vorne, der nächste Gegner sind die alten Bekannten der Anger Warriors, die bisher nach zwei Spielen noch keinen Punkt am Konto haben.

One Team – One Goal