Verdiente Niederlage zum Auftakt
Mittwoch, 26. Oktober 2011, 13:29 Uhr 5 Kommentare »Zum Auftakt der Saison bezwangen die Shadow Warriors aus Anger in einem engen Spiel die Phantoms schlußendlich verdient mit dem Minimalergebnis von 0:1.
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Anger Shadow Warriors
0-1(0-0/0-1/0-0)
Die Saison der Superlativen 2010/2011, in der die Phantoms nur einen einzigen Punkt abgeben mußten, ist bereits nach dem ersten Spiel des heurigen Jahres in unerreichbarer Ferne. Jene Mannschaft, die den Phantoms vor ihrer unglaublichen Serie die letzte Niederlage zugefügt hatte, war auch dieses Mal dafür verantwortlich, die Phantoms ins Tal der Tränen zu schicken. Ein Tor reichte, um die “ewige” Bilanz der Phantoms gegen Anger zugunsten der Mannen aus dem Bezirk Weiz zu verschieben (2 Siege – 2 Remis – 3 Niederlagen).
Man war sich der Gefahr der Angerer durchaus bewußt, denn seit jeher stellten die Shadow Warriors eine Mannschaft, die vor allem am Puck sehr sicher agiert und auch im Zweikampf keine Mühen scheute. Genau diese Tugenden sollten sich heute für die Phantoms als unüberwindbar erweisen. Schon vom Start weg entwickelte sich eine ordentliche Partie, mit ansprechendem Tempo, das nur durch einige frühe Strafen etwas gebremst wurde. Die Angerer erst noch etwas abwartend – wohl der Respekt der zwei Niederlagen aus dem Vorjahr – spielten sicher aus ihrer Abwehr heraus und fanden immer wieder Lücken in der Phantoms Defensive. Das Forechecking der Phantoms lief ein ums andere Mal ins Leere, zu abgebrüht und agil spielte der Gegner im eigenen Drittel. Da hätte man von seiten der Phantoms eigentlich schon reagieren müssen, das Forechecking konnte nicht das Rezept gegen diese Mannschaft sein. Doch es wurde an der Taktik festgehalten und keine neue Parole wurde ausgegeben, ein kleiner DiCo Moment sozusagen. So blieben gute Chancen Mangelware, denn auch im Tor haben die Shadow Warriors einen Generationswechsel vollzogen. Der neue, junge Goalie machte seine Sache ausgezeichnet und erlaubte den Phantoms zusammen mit der souveränen Defensive kaum zweite Chancen. Genau diese brauchen die Phantoms aber, ist das Spiel mit den Rebounds und erkämpften Scheiben doch eine absolute Stärke der Mannschaft.
Mit Fortdauer des Spiels wurden die Shadow Warriors immer mutiger, sahen, dass da heute etwas möglich war. Ein ums andere Mal wurde das neutrale Drittel leicht durchlaufen und nur eine heute hervorragend spielende Julia konnte einen Gegentreffer verhindern, sie stemmte sich dem Rückstand eisern entgegen. Die Phantoms, die zwar keineswegs schlecht spielten, waren aber vor allem im Mitteldrittel und Verteidugingsdrittel zu zaghaft, verloren beinahe jeden Zweikampf und kamen immer und immer wieder den berühmten Schritt zu spät. Aufgrund dessen konnte man sich kaum Überzahlsituationen erarbeiten, der Gegner ließ den Phantoms wenig Raum und beging selbst nur wenig Fehler. Konter? Fehlanzeige. Und wenn man dann doch vor das Gehäuse der Angerer kommen sollte, scheiterte man entweder am eigenen Unvermögen und setzte die Scheibe neben das Tor oder der Puck wurde geblockt, abgefälscht oder schlicht und ergreifend vom blendenden Tormann gehalten. Der Bann wurde schließlich gebrochen, allerdings nicht von den Mannen (+Frau) in Schwarz, sondern von den Warriors. Wieder wurde ein völlig auf sich allein gestellter Angerer schlecht und zagahft attackiert, der packt kurz auf der blauen Linie nach seinem Solo durch 3 Phantoms den Zauberschuß aus und setzt den Puck ins Kreuzeck zum 0:1. Eine bittere Pille, aber ein symptomatisches und bezeichnendes Tor in diesem Spiel. Und absolut verdient.
Im letzten Abschnitt setzten die Phantoms noch einmal alles auf eine Karte, rackerten so gut es ging und versuchten alles, um diesen einen Punkt – mehr wäre heute nicht verdient gewesen – zu retten. Zahlreiche Chancen blieben allerdings ungenützt, am Charakter des Spiels änderte sich nur wenig. Die Phantoms probierten, die Warriors konterten, doch Tor sollte keines mehr fallen, auch ein Powerplay vier Minuten vor Schluß verstrich ohne Erfolg. Die erste Niederlage seit x Monaten war damit Realität. Außerdem hatten die Phantoms zum aller ersten Mal in einem NHL Liga Spiel kein einziges Tor geschossen, soviel zur Geschichte. Zum Abschluß noch ein Danke an die zahlreich erschienen Fans, leider durften sie über kein Phantoms Tor jubeln.
Fazit: In einem engen Spiel hat die bessere Mannschaft gewonnen. Punkt. Diese Aussage heißt jetzt nicht, dass die Phantoms schlecht waren oder gar katastrophales Eishockey geboten hätten. Zwar war nicht alles gut und schön, doch hatte man auch im letzten Jahr solche Spiele abgeliefert und trotzdem gewonnen. Eine Gruppe weiter oben bläst halt doch ein etwas anderer Wind, vor allem weil sich die Angerer punktuell gut verstärkt haben und ihr Spiel konsequent und mit eine beeindruckenden Ruhe aufziehen und ja, am Ende des Tages haben sie den Umstieg besser geschafft. Sie waren bissiger und vor allem deutlich zweikampfstärker, ließen hinten nur wenig anbrennen und haben auf ihrer bisher schwächsten Position – dem Tormann – ein tolles Upgrade gefunden. Alles in allem war der Sieg der Angerer verdient, die Phantoms haben jetzt drei Wochen Zeit, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten und die nächste Siegesserie zu starten. Es gibt viel zu tun, packen wir es an!
One Team – One Goal