Phantoms lassen Punkte liegen
Samstag, 19. Dezember 2015, 8:15 Uhr 0 Kommentare »Gegen die durchaus schlagbaren EC Toyota Wölfl reichten 50 Minuten ordentliches Eishockey am Ende nur zu einem 3:3 Unentschieden!
vs.
EC Phantoms Graz gegen EC Toyota Wölfl
3:3(1:0/1:1/1:2)
Spielbericht
Die Phantoms hatten ja bisher in Gruppe B durchaus aufgezeigt, als Neuling konnte man sich bisher in fast jeder Partie die spielerische Oberhand erarbeiten. Diesen Trend wollte man auch gegen die bisher unter den Erwartungen gebliebenen Mannen vom EC Toyota Wölfl fortführen. Und auch wenn es sich schon ein wenig wie eine hängen geblieben Platte anhört, aber die Phantoms hatten auch vor diesem spätabendlichen Spiel, Startbully war für 2230 Uhr angesetzt, mit massiven Ausfällen zu kämpfen. Neben den Langzeitverletzten Wenzi und Geza, musste man wegen Krankheit und diversen Verpflichtungen auch auf Patrick, Torben, Uri und Lenzi verzichten. Mit den beiden Ergänzungen von unserem Farmteam, Flosta und Troischi, standen also gerade mal 11 Feldspieler am Eis.
Der bisher unbekannte Gegner, eine fixe Größe in den oberen Regionen der NHL, entpuppte sich von Beginn weg als kompakte und gut verteidigende Mannschaft, die es den Phantoms schwer machte, wirklich effektiv ins Angriffsdrittel zu kommen. Das effiziente Verteidigen vor dem Tor sowie der eine oder andere spielstarke Verteidiger, brachte die Phantoms dazu, hauptsächlich relativ harmlose Versuche von außen auf das Wölfl Tor zu befördern. Einzig Hintsch wurde von Posti gleich zu Beginn auf die Reise geschickt, konnte die Scheibe aber am guten Goalie der Wölfl nicht vorbei bringen. Die Phantoms ließen selbst ebenso wenig anbrennen, konnten die zaghaften Angriffsversuche der Wölfl, die vor allem dann gefährlich wurden, wenn sich einer ihren starken Spieler alleine probierte, ohne grobe Probleme meistens schon früh unterbinden. So entwickelte sich ein Spiel, das an einige andere in der heurigen Saison erinnerte. Die Phantoms waren die bessere Mannschaft, hatten Spiel und Gegner im Griff, taten sich aber ein wenig schwer die Überlegenheit im eigenen und neutralen Drittel auch ins Angriffsdrittel zu bringen. So musste Fortuna ein wenig nachhelfen, als Flo nach Zuspiel von Posti mangels Optionen einen eigentlich haltbaren Flachschuß Richtung Tor abgibt, der aber vom Wölfl Verteidiger noch unglücklich durch die Beine des bereit stehenden Goalies abgefälscht wird. Die Phantoms nahmen dieses Geschenk dankend an und gingen mit einer 1:0 Führung in die Pause.
Im zweiten Drittel legten die Phantoms dann gleich zu Begin einen Gang zu und schraubten das überschaubare Tempo ein wenig nach oben. Gute Einschußmöglichkeiten waren die Folge, eine kalte Dusche aber ebenso, denn mitten hinein in die bis dahin beste Phase der Phantoms, erzielten die Wölfl den doch ein wenig überraschenden 1:1 Ausgleich. Das bremste die Bemühungen der in weiß spielenden Mannschaft aber nur geringfügig, zu sicher agierte man am Eis und zu wenig Möglichkeiten ließ man dem Gegner zu, um sich großartige Sorgen machen zu müssen. Die Phantoms spielten trotz der weiterhin ständig wechselnden Besetzung im Sturm wieder einmal eine äußerst kompatke und effektive Partie. So war es auch nicht sehr überraschend, dass das nächste Tor wieder die Phantoms schossen. Unsere Leihgabe vom EV Eislutscher, Michi Troisch, setzt sich, nach einer Hereingabe von Flo, am kurzen Eck wunderbar durch und spitzelt die Scheibe am Goalie vorbei ins lange Eck, 2:1 Phantoms.
Das letzte Drittel zeigte zunächst wenig Veränderung im Spiel. Die Phantoms durften gleich zu Beginn Powerplay spielen, hätten dies aber aufgrund der vorher schon ausgesprochen dürftigen Vorstellungen in Überzahl wohl gerne abgelehnt. Trotzdem hatte man das Spiel weiterhin unter Kontrolle, spielte souverän von hinten heraus und ließ praktisch nichts anbrennen. Jo hatte im Phantoms Tor einen ruhigen Abend. Und als Flo dann nach wunderbarem Zuspiel von Grexi mit seinem zweiten Tor auch noch das 3:1 erzielte, glaube keiner der Phantoms mehr daran, dass hier noch etwas schief gehen könnte. Und leider begann man nun auch genau so zu spielen. Plötzlich fingen die Phantoms an im eigenen Drittel herumzuwursteln, wollten die Scheibe, anstatt konsequent an den nun mehr Risiko nehmenden Wölfl vorbei aus dem Drittel zu spielen, irgendwie schön aus der Gefahrenzone befördern und machten dadurch immer wieder leichtfertig Fehler. Wölfl erzielte nach solchen Spielereien so dann auch den Anschlußtreffer zum 3:2, als man vor dem Gegentreffer drei oder vier Mal die Scheibe nicht aus dem Drittel bringen wollte und am Ende der Geschichte das Torhorn erschallte. Und wie schon gegen Feldkirchen kam es kurz vor Ende dann noch knüppeldick, denn zwei Minuten vor Schluß brachten es die alles auf eine Karte setzenden Wölfl tatsächlich noch, durch einen Schuß aus der zweiten Reihe, zum glücklichen 3:3 Ausgleich, wobei ein Schiedsrichter mit offenen Augen hier wohl Torhüter Behinderung beziehungsweise Torraum Abseits geben hätte müssen, da zwei Wölfl Spieler Jo ganz klar behinderten. So blieb es dann trotz turbulenter Schlußminuten beim Untenschieden, die Phantoms hatten einen weiteren Punkt geholt, fühlten sich aber trotzdem im ersten Moment ein wenig als Verlierer.
Fazit: Es ist ja schon erstaunlich, dass die Phantoms nach einem Remis gegen eine alt eingesessene B-Gruppen Mannschaft wie die Toyota Wölfl mit einem Gefühl der Enttäuschung das Eis verlassen. Denn auch im fünften Spiel dieser Saison waren die Phantoms nicht nur ebenbürtig, sondern die bessere Mannschaft. Auch wenn die letzten zehn Minuten die Konzentration und die Kräfte flöten gingen, wie schon erwähnt spielte man zur Nachtschicht, konnte man mit der Leistung wieder sehr zufrieden sein, vor allem wenn man die ganzen Ausfälle bei einem grundsätzlich dünnen Kader in Betracht zieht. Nun haben die Phantoms nach der Hälfte des Grunddurchgangs 6 Punkte am Konto und befinden sich auf Platz 3 der Tabelle. Wenn man in den nächsten 5 Spielen zumindest ebenso viele Punkte sammeln kann, dann darf man sich wohl Teilnehmer im Playoff AB schimpfen. Das, meine Dame und Herren, ist doch ein durchaus erstrebenswertes Ziel, oder nicht? Abschließend gilt noch ein besonderer Dank an unsere beiden Eislutscher Flo Stadlober und Michi Troisch, die uns hervorragend unterstützten.
One Team – One Goal